Flüchtlingshilfe sucht Mitstreiter: Wer möchte sich im Verein engagieren?
Kaarst · Während vielerorts angesichts der Flüchtlingsproblematik „Wie sollen wir das schaffen?“ gestöhnt wird, spucken viele Kaarster in die Hände und engagieren sich, allen voran die Flüchtlingshilfe Kaarst, die jetzt mit ihrem Eintrag ins Vereinsregister die Gemeinnützigkeit anerkannt bekommen hat.
Jetzt wollen die Bürger um die Vereinsvorsitzende Uschi Baum ihre erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit in einem festen organisatorischen Rahmen fortsetzen.
Die Anfänge waren recht bescheiden: Vor knapp einem Jahr hatten Uschi Baum und Markus Wetzler eine Facebook-Seite eingerichtet, um die Flüchtlingshilfe auf eine breitere Basis zu stellen. Diese geschlossene Gruppe gibt es noch immer, die Mitglieder werden gut ausgewählt. „Bevor wir die Anfragen aufnehmen, schauen wir uns jedes einzelne Facebook-Profil an“, macht Uschi Baum deutlich, dass hier Quertreiber nichts zu suchen haben.
Rund 1.900 „Freunde“ wurden bisher aufgenommen.
Jetzt zählt der Verein rund einhundert Mitglieder, davon 72 Gründungsmitglieder. Jedes Mitglied zahlt 10 Euro Aufnahmegebühr, anschließend hofft der Verein auf freiwillige Spenden statt Mitgliedsbeiträgen. Als Verein darf die Flüchtlingshilfe jetzt auch Spendenquittungen ausstellen. Zudem kann deutlich gemacht werden, dass diese Initiative auf einer breiten Basis aus der Bevölkerung heraus getragen wird. Zu den
Mitgliedern der ersten Stunde gehören unter anderem Franz-Josef Kallen (VfR Büttgen), Claus Schiffer (Bruderschaft Kaarst), Michael Börgers (Sportfreunde Vorst), Claudia und Christoph Thiel (Thiel-Stiftung), Heinz Günter Püllen (Gut Heil Büttgen-Vorst), Leo Erdtmann (SG Kaarst) und Sabine Schrills (VfS Büttgen / Martinsverein Büttgen). Auch Vertreter der politischen Parteien sind mit dabei. In den Vorstand gewählt wurden Uschi Baum (Vorsitzende), Stefan Braum, Wolfgang Mielke (beide 2. Vorsitzende), Christian Schouw (Schatzmeister), Ursula Kleophas, Katrin Würfel, Andrea Schröder, Birgit und Thomas Mielke (alle Beisitzer).
„Wir leben von der Hilfsbereitschaft der Bürger – und die ist weiter ungebrochen“, sagt Uschi Baum. So haben Vereinsmitglieder seit Oktober bei mehr als 40 Umzügen von Flüchtlingen in Wohnungen tatkräftig mit angepackt, haben auch für Mobiliar gesorgt. Natürlich steht auch die Hilfe bei Behördengängen auf dem Programm. Zudem ist der Verein eine erste Anlaufstelle für Fragen rund um die Flüchtlingshilfe. Wo werde ich meine Spenden los? Wo kann ich mich engagieren? Was wird zurzeit dringend benötigt? Der Verein steht sowohl Kaarster Bürgern als auch Flüchtlingen mit Rat und Tat zur Seite, vermittelt die entsprechenden Ansprechpartner. Und das erfordert reichlich Engagement: „Wir suchen nach wie vor Ehrenamtler, die auch in der Woche Zeit haben und zum Beispiel handwerklich begabt sind“, so Baum.
Wer Interesse hat, sich aktiv bei der Flüchtlingshilfe Kaarst einzubringen oder einfach nur Mitglied werden möchte, erhält weitere Informationen unter www.fluechtlingshilfe-kaarst.de und auf Facebook.