Grußwort zum Fest „Weihnachten soll für uns alle ein Fest der Freude sein!“
Das vergangene Jahr war wieder ein Jahr voller Herausforderungen. Ulrich Eßer, Pfarrer an St. Martinus Kaarst, hat in der Weihnachtszeit aufbauende Worte für alle Kaarster Bürger und Leser des Extra-Tipps:
Liebe Kaarsterinnen
und Kaarster,
liebe Leserinnen und Leser,
da der Heiligabend in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, haben wir die längstmögliche Adventszeit erlebt. Im kommenden Jahr 2023 steht uns die kürzestmögliche Adventszeit bevor, weil der Heiligabend auf einen Sonntag fallen und damit gleichzeitig der 4. Advent sein wird. Aber egal ob langer oder kurzer Advent, Weihnachten soll für uns alle ein Fest der Freude sein!
Gleichzeitig bedrängen uns aber die aktuellen Sorgen um das Thema Gesundheit und vor allem um den Krieg in der Ukraine. Ist es überhaupt in Ordnung, trotzdem Weihnachten zu feiern, wenn anderswo Krieg, Krankheit und Not herrschen?
Schauen wir auf die Weihnachtsbotschaft: Die Engel sangen bei der Geburt Christi „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lukas-Evangelium 2,14). Die wichtige Frage dabei ist, wie wir das verstehen wollen. Sehen wir es lediglich als nicht eingelöste Zusage Gottes, dann ist das für den Menschen sicherlich eine sehr bequeme Haltung, weil er sich aus jeder Verantwortung herausnehmen kann.
Aber die Weihnachtsbotschaft und der Engel-Ruf sind eher ein Arbeitsauftrag an die Menschheit, sich für den Frieden einzusetzen. Wir können uns da nicht rausnehmen, zurücklehnen und gleichgültig mit den Achseln zucken. Der weihnachtliche Ruf erinnert uns daran, dass die Menschheit insgesamt am Frieden arbeiten muss. „Frieden auf Erden“ wird nur da gelingen, wo Frieden gemacht wird.
Und somit kann Weihnachten nicht nur ein Fest der Äußerlichkeiten sein, sondern muss im Menschen stattfinden. Von Angelus Silesius (1624 – 1677) gibt es den schönen Satz: „Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst noch ewiglich verloren.“
Von Weihnachten kann dann wirklich Frieden ausgehen, wenn wir Menschen es wollen und daran arbeiten. In diesem Sinne müssen wir Weihnachten so feiern, dass es eben nicht ein Fest der Äußerlichkeiten ist, sondern neu das Bewusstsein schafft, dass Gott will, dass wir als Menschen den Friedens leben.
Mit diesen Gedanken wünsche ich Ihnen allen von Herzen ein friedvolles und friedenschaffendes Weihnachtsfest und Gottes Segen für das kommende Jahr 2023!
Ihr Pfarrer Ulrich Eßer