Ein Stück „Feldglück“ in Uedesheim Verein sucht „Hobby-Landwirte“ mit Spaß an Säen, Pflegen, Ernten

Uedesheim · Das Glück dieser Erde liegt nicht nur auf dem viel zitierten Rücken der Pferde, sondern offenbar auch in der Erde: Dies macht der Verein „Feldglück“ mit seinem Namen deutlich. Auf einem Acker in Uedesheim werden die Mitglieder Gemüse anbauen, pflegen und ernten. Jetzt werden Menschen gesucht, die Spaß am Gärtnern und der ganz besonderen Art der Selbstverpflegung haben.

Diesen Acker in Uedesheim wollen die Vorsitzenden Ortrud Jäger-Königs und Annika Schlosser (v.r.) gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern in eine grüne Oase verwandeln, wie im vergangenen Jahr auf einem Feld in Grimlinghausen geschehen. Jetzt sucht „Feldglück“ weitere Menschen, die ihr Gemüse selbst anbauen und ernten möchten.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Kartoffeln, Erbsen, Mangold, Rosenkohl, Möhren – 20 Gemüsesorten werden Ende April/Anfang Mai auf der am Ende des Wahlscheider Wegs gelegenen Ackerfläche angebaut. Die Mitglieder entscheiden gemeinsam, was in die Erde gebracht werden soll; die Aussaat erfolgt gemeinschaftlich. Danach kümmert sich jedes Mitglied selbst um seine 50 Quadratmeter große Parzelle, von denen zehn Quadratmeter zur freien Verfügung stehen. Ob Blumen oder Rosenkohl – hier darf gepflanzt werden, was gefällt.

Zurzeit sind 15 der 35 Parzellen vergeben. Wer sich als „Hobby-Landwirt“ ausprobieren möchte, muss keine Vorkenntnisse mitbringen. „Die erfahrene Landwirtin Cornelia Oerding steht uns mit Rat und Tat zur Seite“, freut sich die Vereinsvorsitzende Ortrud Jäger-Königs über professionelle Begleitung. Auch die in einem Gartenhäuschen deponierten Gerätschaften werden zur Verfügung gestellt, zudem wird für eine mobile Wasserversorgung direkt am Feld gesorgt. „Außer Gartenhandschuhen muss man nichts mitbringen“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende Annika Schlosser.

Diese Fläche bietet „Feldglück“.

Foto: Feldglück

Und wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist, die Saat in den Boden zu bringen, übernehmen dies die Vereinskollegen. Um die Pflege muss man sich allerdings selbst kümmern. Und wie hoch ist der Zeitaufwand? „Von maximal zwei Stunden pro Woche – wenn es ausreichend regnet – bis zu mehreren Stunden täglich“, weiß Schlosser, „je nachdem, wie man Zeit und Lust hat“.

Die Mitgliederstruktur ist vielfältig – von der jungen Familie mit zwei Kindern bis zur 75 Jahre alten Dame. Die Gruppe hält Kontakt über WhatsApp; hier werden Verabredungen getroffen, es wird gefachsimpelt. Es sind aber auch gemeinsame Veranstaltungen wie Aussaat-, Sommer- und Erntefest geplant – falls Corona es zulässt.

Ein Hinweis: Der Acker liegt inmitten landwirtschaftlicher Nutzflächen und ist nicht mit dem Auto zu erreichen; die Feldwege sind aber für Fahrräder bestens geeignet.