Krieg in der Ukraine Städtepartnerschaft mit der russischen Stadt Pskow ruht bis auf Weiteres

Neuss/Pskow · Im Januar 1990 wurde der Partnerschaftsvertrag zwischen Neuss und Pskow unterzeichnet, jetzt – 22 Jahre später und rund zwei Wochen nach dem bewaffneten Einmarsch russischer Streitkräfte in die Ukraine – erklärt die Neusser Stadtverwaltung die Städtepartnerschaft für „bis auf Weiteres ruhend“.

Die Neusser Stadtverwaltung lässt die Städtepartnerschaft mit Pskow vorläufig ruhen.

Foto: Stadt Neuss

Bürgermeister Reiner Breuer erklärt, weshalb die Türen in Richtung Pskow nicht gänzlich geschlossen werden sollen: „Neuss und Pskow verbindet eine langjährige, intensive Städtepartnerschaft, die wir bisher auch in Krisenzeiten wie zum Beispiel der Pandemie nach Möglichkeit weiter gepflegt haben. Wie alle Städtepartnerschaften, lebt auch die Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Neuss und der Stadt Pskow von und mit den Menschen.“

Sie diene der Völkerverständigung von unten und dem freiwilligen Zusammenfinden von Menschen über alle Grenzen hinweg. Nicht erst seit Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags im Jahre 1990 bestehe auf beiden Seiten aus der Bürgerschaft heraus ein reges Interesse am Austausch und Miteinander. „Zahlreiche Begegnungen zwischen den Schulen und Institutionen unserer beiden Städte, haben Brücken zu gegenseitigem Verständnis, gegenseitiger Toleranz und Unterstützung geschlagen“, so Breuer.

Auf der offiziellen – städtischen – Ebene seien städtepartnerschaftliche Begegnungen mit der russischen Partnerstadt derzeit schwer vorstellbar. „Aus diesem Grund ruht die Städtepartnerschaft mit Pskow faktisch bis auf Weiteres. Das Ruhen der Städtepartnerschaft auf der offiziellen staatlichen Ebene soll aber nichts an der Freundschaft unserer beiden Städte ändern“, erklärt Breuer. Keinesfalls sei vorgesehen, die Städtepartnerschaft zu beenden. „Wir hoffen auf ein rasches Ende des Konfliktes.“