Es geht weiter In der Reformationskirche ist am 1. Januar 2022 doch (vorerst noch) nicht Schluss
Nordstadt · Höchst emotional ging es zu auf der Mitgliederversammlung vor rund einem Jahr: Damals wurde beschlossen, auf dem Gelände der Versöhnungskirche an der Furtherhofstraße ein evangelisch-diakonisches Zentrum entstehen zu lassen und die Reformationskirche am Berliner Platz zum 1. Januar 2022 als Gottesdienstzentrum aufzugeben.
Durch Corona kam es jedoch zu Verzögerungen bei der Vorbereitung der notwendigen Schritte. Und so gibt es eine „Gnadenfrist“ bis circa Anfang/Mitte 2023.
„Aufgrund von Corona hatten wir Schwierigkeiten, Architekten zu finden, die den Umbau der Versöhnungskirche planen“, erklärt die Presbyteriums-Vorsitzende Angelika Tillert, „wir werden so schnell wie möglich in die Umsetzung gehen; so lange wird es auch in der Reformationskirche Gottesdienste geben“. Zurzeit treffen sich alle zwei Wochen Mitglieder des Presbyteriums mit den beiden beauftragten Architekten sowie – wie von der Landeskirche vorgegeben – einem Projektbetreuer. „Die Versöhnungskirche und das Gemeinde-Grundstück mussten vermessen werden. Mitarbeiter haben ihre Ideen eingebracht, was sie für ihre künftige Arbeit benötigen“, erklärt Tillert. Sobald die Architekten die Pläne erstellt haben, sollen die Entwürfe in den beiden Kirchen ausgehängt werden. Zurzeit ist auch die Kostenschätzung in Arbeit. Klar ist: Dach und Elektrik der Versöhnungskirche sind fällig.
Und wie geht es in der Reformationskirche weiter? „Wir sind nicht aktiv auf der Suche nach einem Mieter oder Käufer“, so Tillert. Die Außenhülle des Gebäudes soll auf jeden Fall unverändert bleiben. Das Jugendzentrum, in dem das Team um Ingrid Dreyer vorbildliche Arbeit leistet, soll weitergeführt werden; dies sei möglich, da es sich in einem abtrennbaren Gebäudeteil befinde. Auch die Seniorenarbeit soll nach den Plänen des Presbyteriums weiter am Berliner Platz stattfinden. Im Zuge der Umbauarbeiten an der Versöhnungskirche könnte es 2022 dazu kommen, dass alle Angebote der Gemeinde vorläufig bis Ende der Maßnahme in die Reformationskirche verlegt werden. Dann aber geht in der Kirche endgültig das Licht aus – zumindest für den Gottesdienstbetrieb. Und auf die Presbyter, die sich übrigens alle ehrenamtlich engagieren, kommt weitere Arbeit zu – die Suche nach neuen Nutzungsmöglichkeiten des Reformationskirchengebäudes.
Apropos Suche: Zurzeit schauen sich die Presbyter nach einer Wohnung für den neuen Pfarrer Yuriy Babych um. Er wird ab 1. Januar die Pfarrerstelle an der Versöhnungskirche ausfüllen. Wie der 44-Jährige tickt, lesen Sie unter www.stadt-kurier.de („E-Paper“ / „Sonderveröffentlichungen“) oder folgen Sie unten stehendem QR-Code. Rolf Retzlaff