MaximNoise kämpft mit YouTubern aus aller Welt gegen den Hass im Internet

Neuss · Hass im Internet ist vermutlich jedem schon einmal begegnet, der im Netz unterwegs war. Besonders in sozialen Netzwerken verbreiten Menschen hinter dem Schleier der Anonymität häufig beleidigende Nachrichten.

MaximNoise gemeinsam mit André Mpongo — ein Tänzer, der ebenfalls in seinem Musikvideo mitspielt.

Foto: Foto: MaximNoise

Gemeinsam mit 46 weiteren YouTubern aus 16 Ländern will MaximNoise gegen dieses und weitere Probleme ankämpfen und ein Zeichen für Toleranz setzen.

Auch unter den Musikvideos oder Facebook-Postings von MaximNoise gibt es "Haterkommentare". Doch der Musiker gibt sich entspannt: "Nach zehn Jahren, die ich nun im Netz unterwegs bin, berührt mich das nicht mehr. Ich stehe darüber", so der Musiker selbstbewusst. Wie sehr solche Nachrichten Menschen treffen können, weiß MaximNoise aber ganz genau. "Ich bekomme oft Nachrichten, von meinen Followern, die Probleme haben und Rat suchen." Mit "Nicht Egal" ist der Neusser jetzt Teil einer Initiative, die auf genau dieses Thema eingeht. YouTube-Videos und Programme an Schulen sollen aufmerksam machen und sensibilisieren. "Wir dürfen uns nicht länger ansehen, was im Netz passiert und müssen handeln", sagt Max Jäger alias MaximNoise. Der Internetstar steht derzeit in Gesprächen mit der Gesamtschule an der Erft, auf die er selbst zur Schule gegangen ist.

Passend zu diesem Thema veröffentlicht MaximNoise am morgigen Donnerstag ein Musikvideo mit dem Titel "Nicht egal". Darin spielen homosexuelle Paare, ein Kleinwüchsiger und ein 2,10 Meter großer Mann mit. "Menschen, die anders sind — die sich davon aber nicht unterkriegen lassen." Im Songtext verarbeitet der Neusser das sensible Thema. "Im Schutze der Anonymität sinkt das Niveau bis Du gar nichts mehr siehst. Auch ich hab den Wahnsinn erlebt, Du wartest nur bis mir das Lachen vergeht", rappt MaximNoise.

Die Kampagne "Nicht egal" ist nur ein Puzzleteil der weltweiten Initiative "Creators for Change", an der insgesamt 47 YouTuber aus aller Welt teilnehmen. Es geht dabei darum, Verantwortung zu übernehmen, für Aufmerksamkeit, Toleranz und Mitgefühl zu werben und positive Messages zu verbreiten. Insgesamt haben die YouTuber, die an dieser Initiative teilnehmen, eine Reichweite von 20 Millionen Zuschauern. Einer der bekanntesten Botschafter ist Schriftsteller John Green. Bei einem Zusammentreffen in London traf Max außerdem auf inspirierende Persönlichkeiten wie die Friedensnobelpreisträgerin und Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai, einen syrischen Filmemacher oder eine Journalistin der New York Times. Bei einem weiteren Treffen im Juni sollen die Ideen der YouTuber präsentiert werden. Ende August ist die Abgabefrist. YouTube investiert fünf Millionen Euro in das soziale Projekt.

"Was wir produzieren ist uns frei überlassen", freut sich MaximNoise, der bereits im Gespräch mit einem australischen und US-amerikanischen Musiker ist. "Wir können uns eine Kooperation vorstellen", so der Neusser.

"Es ist Zeit, dem Hass den Kampf anzusagen und ein deutliches Statement zu setzen. Wir alle haben uns das lange genug angesehen, jetzt muss endlich Schluss damit sein", so MaximNoise.

(Kurier-Verlag)