Neusser Chefarzt ist einer der besten Herz-Experten der Welt Professor Dr. Michael Haude und sein Team: Tägliche Lebensretter in der Region
Neuss · Es gibt Berufe, die machen glücklich und zufrieden. Sich selbst und andere Menschen. Herzspezialisten, die jeden Tag mehrere Leben retten, gehören zu der Berufsgruppe. Die, die im Neusser Lukaskrankenhaus arbeiten, zählen zu den besten der Welt.
Professor Dr. Michael Haude, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Lukaskrankenhaus, ist jetzt in Warschau mit dem Andreas-Preis der polnischen Gesellschaft für Kardiologie ausgezeichnet worden. Der international renommierte Herz-Spezialist ist der erste nicht-polnische Mediziner, der diesen Preis erhält.
Geehrt wurde der Kardiologe für seine wissenschaftliche Expertise bei den TAVI-Eingriffen und die erfolgreiche Unterstützung seiner Fachkollegen in Polen, diese Behandlung im Land weiter voranzutreiben und die Zahl der genehmigten Eingriffe deutlich zu erhöhen. Mit der TAVI-Methode (Transkatheter-Aortenklappen-Implantation) wird eine künstliche Herzklappe nicht mittels einer chirurgischen Operation am offenen Herzen, sondern interventionell über einen Katheter von der Leiste bis in Herz geführt und dort „entfaltet“. Das Herz schlägt weiter, der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine entfällt, der Krankenhausaufenthalt verkürzt sich deutlich gegenüber dem nach einer herzchirurgischen Operation.
Prof. Haude hat die Methode in Deutschland maßgeblich miteingeführt und praktiziert sie seit Jahren mit seinem Team am Lukaskrankenhaus. Seinen Schreibtisch ziert nun der kiloschwere Preis, der nach Andreas Grüntzig, dem Erfinder der Ballondilatation, benannt ist.
Professor Haude und sein Ärzteteam sind in Neuss verwurzelt, leben nicht abgehoben, sondern sind nah an den Menschen. Oberarzt Dr. Carlos Correia de Freitas zum Beispiel gestaltet für Pfarrer Korr die prächtige Fronleichnamsprozession in der Nordstadt mit, wo Christen nachts riesige Blütenteppiche und Altäre an die Straßen zaubern. Während seiner Fahrten als Notarzt bringt er sein Wissen ein, rettet Menschen nach Unfällen oder schweren Krankheitsverläufen.
Wie gesagt: Früher war das Einsetzen einer neuen Aortenklappe nur am offenen Herzen möglich. Ein solcher herzchirurgischer Eingriff belastet vor allem ältere Menschen.
Bei der TAVI-Methode dagegen führt der Arzt die Klappe – zusammengefaltet in einem Herzkatheter – von der Leiste über die Blutgefäße vor die linke Herzkammer. Erst dort wird die Klappe entfaltet. Krankenhaus-Chef Nicolas Krämer freut sich über die Innovationen in seiner Klinik und lobt auch die jungen Ärzte wie Dr. Carlos Correia de Freitas. „Ein toller Mediziner. Auch menschlich“, so Krämer, der wie Freitas selbst gläubiger Katholik ist und sich für die Kirche engagiert.