VfW hilft gegen den Plagegeist des Alltags

Fast 80 Prozent der Bevölkerung kennen es — ein Spannen, Stechen oder Drücken im leidgeprüften Rücken. Für viele Betroffene sind die Rückenschmerzen etwas, mit dem sie sich längst abgefunden haben, ein Dauerzustand, den sie hinnehmen.

Foto: Hanna Loll

Doch das ist nicht gerade ratsam, denn die Schmerzen entstehen nicht ohne Grund und verschlimmern sich, wenn man die Warnzeichen des Körpers ignoriert. Der Verein für Wirbelsäulenerkrankte (VfW) Kaarst zeigt Betroffenen, woher die Probleme stammen und wie sie dauerhaft dagegen vorgehen können.

Im Jahr 1985 stieß der Verein "Freundeskreis der Wirbelsäulenerkrankten"aus Rahden/Westfalen deutschlandweit auf so viel Interesse, dass schon bald Ortsverbände entstanden. Am 24. Januar 1994 wurde der Kaarster Ortsverband gegründet. Als sich der Dachverband auflöste, änderten die Kaarster den Namen und wurden ein eigenständiger Verein.

Foto: Hanna Loll

"Wenn man Rückenschmerzen hat und damit zum Arzt geht, sagt natürlich jeder Arzt etwas anderes", weiß Wolfgang Ohl, 2. Vorsitzender des VfW. "Deshalb sollte es eine Gemeinschaft geben, in der sich die Patienten untereinander austauschen und sich Tipps geben können." Seit etwa 20 Jahren ist der Kaarster schon dabei. Ein Rückenleiden zwang ihn zu einer Operation, nach der er Beschwerden hatte — die Krankengymnastik beim VfW schaffte Abhilfe.

Zurzeit hat der Verein 22 Mitglieder, sowohl Frauen als auch Männer, im Alter zwischen Mitte 40 und Mitte 70. Jeden Montag, auch in den Ferien, treffen sie sich in zwei Gruppen — die eine von 18.15 bis 19 Uhr, die andere von 19.05 bis 19.50 Uhr. Dann wird unter der Anleitung einer staatlich geprüften Physiotherapeutin gemeinsam Krankengymnastik betrieben.

Die Kassiererin des Vereins, Christine Ommerborn, erklärt, wie ein Treffen der Mitglieder abläuft: "Meist sucht sich die Therapeutin ein bestimmtes Thema für die Stunde aus. Nachdem wir uns warm gemacht haben, zeigt sie uns Übungen, die uns helfen sollen. Zuhause wiederholen wir die Übungen", macht Ommerborn deutlich. Die Kaarsterin ist schon seit 17 Jahren dabei und beschreibt: "Wichtig sind auch die Verhaltensregeln, die wir lernen. Wie hebe ich etwas Schweres richtig hoch, wie sitze ich am besten und wie bewege ich mich rückenschonend? Wer die Tipps beachtet, kann seine Schmerzen deutlich reduzieren oder sie sogar loswerden."

Die Kaarster trainieren ihre Rückenmuskulaturen in einem Raum der katholischen Kirche St. Martinus, Rathausstraße 12.

Wer etwas gegen seine Rückenschmerzen tun möchte, kann sich beim VfW weitere Informationen einholen. Jürgen Cöllen erreichen Sie unter Tel. 02131/4 24 00, Wolfgang Ohl unter Tel. 02131/6 96 38 und Christine Ommerborn unter Tel. 02131/60 46 37. Hanna Loll