Die Kaarster CDU und die Junge Union sind in Feierlaune Wahlsieg für CDU: Lienenkämper holt sich das Mandat, Rot-Grün abgestraft

Kaarst · Ob Jubelstimmung bei der CDU oder lange Gesichter bei der SPD: Die Landtagswahl am Sonntag war in jedem Fall emotional. Im Ratssaal sahen sich die Parteien die Ergebnisse gemeinsam an.

Feierlaune: CDU-Chef Lars Christoph und die Junge Union bejubeln das Wahlergebnis.

Foto: Hanna Loll

Jubel bei den Kaarster Christdemokraten: Die rot-grüne Landesregierung wurde abgewählt, die CDU hat mit 33 Prozent fast sieben Prozentpunkte zugelegt. "Ein tolles Ergebnis", strahlt der Kaarster CDU-Chef Lars Christoph. Auch wenn man im Kaarster Bürgerhaus bei der Wahlparty nicht mit einem anderen Ergebnis gerechnet hat — die Christdemokraten sind in Kaarst seit jeher stark. Kein Wunder, dass die Partei hier sogar noch besser abschnitt: Rund 38,65 Prozent der fast 24.000 gültigen Stimmen sicherte sich die CDU (Zweitstimme), Lutz Lienenkämper holte sich das Direktmandat mit sagenhaften 46,93 Prozent (Erststimme). Der Christdemokrat glücklich: "Ich freue mich sehr über unseren starken Wahlsieg im Land und auch über mein eigenes Ergebnis vor Ort. Im Land ist Rot-Grün abgewählt. Wir haben mehr als 13 Prozentpunkte Rückstand in einen Vorsprung vor der SPD verwandelt. Die Menschen haben deutlich gemacht: Wir wollen eine andere Politik für Nordrhein-Westfalen. Was den Wahlkreis betrifft, freue ich mich über das große Vertrauen, das die Wähler mir und meiner Arbeit wieder entgegengebracht haben und darüber, im Erststimmenergebnis wieder einen deutlichen Vorsprung vor dem Zweitstimmenergebnis zu haben. Das ist Ansporn und Auftrag, dieses Vertrauen auch in der kommenden Wahlperiode zu rechtfertigen. Im Kreis haben wir nach der verlorenen Wahl 2012 das Ziel ausgegeben: Wir holen 2017 alle drei Wahlkreise. Wir haben dafür sehr gut zusammengearbeitet. Das Ziel ist erreicht und ich gratuliere Jörg Geerlings und Heike Troles zu ihren hervorragenden Wahlkreisergebnissen. Wir hatten eine Landtagswahl, die auch von Landesthemen bestimmt wurde. Trotzdem ist unser Ergebnis Rückenwind für die Bundespartei, wenn es nach drei Landtagswahlen in diesem Jahr jetzt 3:0 für die CDU steht. Umgekehrt haben wir allerdings auch von Rückenwind aus Berlin und vom großen Einsatz von Angela Merkel in Nordrhein-Westfalen profitiert."

Lutz Lienenkämper holte sich das Direktmandat.

Foto: CDU

Weniger erfreut zeigt sich Lienenkämpers Wahlgegnerin aus dem SPD-Lager, Nicole Niederdellmann-Siemes: "Die rot-grüne Landesregierung ist von den Bürgern abgewählt worden. Das trifft uns tief und ist eine bittere Niederlage für die SPD NRW. Offenbar ist es uns leider nicht gelungen, mit unserer präventiven Politik die Menschen in unserem Land zu überzeugen. Ich bin der Ansicht, dass wir mit diesem Ergebnis in den nächsten fünf Jahren unsere Rolle als stärkste Oppositionspartei in NRW wahrnehmen sollten. Deshalb bin ich froh, dass der Landesvorstand gestern entschieden hat, nicht für eine große Koalition bereit zu stehen. Als Fraktionsvorsitzende der Meerbuscher SPD weiß ich, dass die Menschen Politik daran messen, wie es ihnen in den Kommunen geht. Und daran orientiere ich meine politische Arbeit. Ich werde mich auf kommunaler Ebene weiter dafür einsetzen, dass die Lebensbedingungen der Menschen sozial und gerecht sind, dazu brauchen wir Investitionen in die Zukunft: gute Arbeit durch eine starke Wirtschaft, Chancengleichheit durch gute Bildung, Entwicklung von bezahlbarem Wohnraum und Sicherheit vor Ort. Mit diesen Themen werde ich auch zukünftig für eine bürgernahe Politik stehen."

Was die Vorsitzenden der Kaarster Parteien zum Ausgang der Landtagswahlen sagen, lesen Sie hier: http://www.stadt-kurier.de/kaarst/cdu-und-fdp-sind-die-grossen-gewinner-aid-1.6824111