Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit feiert 20 Jahre Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus

Neuss · Das Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus, gegen jede Form von Ausgrenzung jüdischer Bürger hat sich die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Neuss (GCJZ) auf ihre Fahnen geschrieben.

Bürgermeister Reiner Breuer, Festredner Dr. Rafael Seligmann und Dorothea Gravemann, Vorsitzende der GCJZ.

Foto: GCJZ Neuss

Vor 20 Jahren wurde der Verein gegründet – ein schöner Anlass, sich zur Feierstunde in der Alten Schmiede zu treffen.

Damals wurde unter der Leitung von Alexander Bederov die Gründung einer jüdischen Gemeinde in der Quirinusstadt vorbereitet. „Dies wollten Menschen aus der Zivilgesellschaft unterstützen, indem sie die GCJZ gründeten“, erzählt deren Vorsitzende Dorothea Gravemann. Mittlerweile hat sich der Verein etabliert, organisiert Veranstaltungen, Vorträge und gemeinsame Aktionen. Er scheut sich aber auch nicht vor öffentlichen Stellungnahmen, wenn es darum geht, an der Seite der jüdischen Bürger zu stehen. „Wir müssen die Rechte und Integrität der jüdischen Bürger verteidigen, es sind schwierige Zeiten“, sagt Gravemann. „Wir sind dafür zuständig, dass sich die jüdischen Menschen in der Gesellschaft sicher und wohl fühlen.“ Es müssten Möglichkeiten der christlich-jüdischen Begegnung geschaffen werden. Dabei dürfe man auch Kontroversen nicht scheuen.

Mit dem in diesem Jahr erstmals ausgelobten Simons-Preis möchte die GCJZ Projekte für ein respektvolles und tolerantes Miteinander sowie gegen Antisemitismus, Ausgrenzung und Rassismus auszeichnen (wir berichteten).

Zu dem Gratulanten bei der GCJZ-Geburtstagsfeier“ gehörten Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Pfarrer Sebastian Appelfeller, Vorsitzender des Evangelischen Gemeindeverbands Neuss, und Kreisdechant Pfarrer Hans-Günther Korr. Sie alle machten mit ihren Grußworten deutlich, wie wichtig das Wirken der GCJZ für die Gesellschaft ist. Bürgermeister Reiner Breuer hatte die Alte Schmiede zur Verfügung gestellt; auch er sprach ein sehr persönliches und herzliches Grußwort.

Festredner war der Journalist und Schriftsteller Dr. Rafael Seligmann. Die Lesung aus seinem Buch „Rafi, Judenbub“ ging unter die Haut. Seligmann schilderte die Geschichte der Judenvernichtung und -ausgrenzung. „Aber er machte auch deutlich, dass es Jahrzehnte und Orte in Deutschland gegeben hat, wo jüdische und nicht-jüdische Menschen friedlich miteinander gelebt haben“, weiß Gravemann. Sie macht deutlich, was ihr besonders wichtig ist: das Miteinander, das Aufeinander zugehen, das gemeinsame Gespräch. Dafür will sie sich auch weiter einsetzen.

Weitere Infos über die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit – auch über die Bewerbung um den Simons-Preis – gibt es unter

www.cjz-neuss.de