Katasteramt des Rhein-Kreises Neuss Eine Drohne liefert digitale Geodaten auch für die Kommunen
Rhein-Kreis Neuss · Das Kataster- und Vermessungsamt des Rhein-Kreises Neuss hebt ab: In Zukunft arbeiten die Vermesser mit einer eigenen Drohne. Während bisher traditionelle Messtechnik zum Einsatz kam, soll in Zukunft eine Drohne mit hochauflösender Kamera Daten liefern. Dabei arbeitet der Kreis eng mit den Kommunen zusammen.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke begrüßt diese Form von interkommunaler Zusammenarbeit: „Als wir unser Projekt den Vertretern der kreisangehörigen Kommunen vorgestellt haben, war das Interesse sehr groß. Deshalb stellen wir die Drohne den Kommunen kostenfrei zur Verfügung und setzen diese auch in deren Auftrag ein“, sagt er. Dazu absolvieren nun Mitarbeiter des Katasteramtes und des Hoch- und Tiefbauamtes des Kreises sowie Kollegen verschiedener kreisangehöriger Kommunen eine gemeinsame Ausbildung zum Drohnenpiloten.
Kreisdezernent Harald Vieten erläutert die Vorteile der innovativen Technik: „Die Drohnenvermessung ist kostengünstig, erspart Zeit und ermöglicht die Datenerhebung auch von schwer zugänglichen Objekten oder Orten.“ Das Ergebnis sei eine virtuelle Realität am Schreibtisch: Die Mitarbeiter können am PC zum Beispiel die Höhe einer Brücke oder die Breite einer Straße messen. Damit werden viele Außentermine entbehrlich. Rund 11 000 Euro investiert der Kreis in das Fluggerät und in die spezielle Auswertungssoftware.
Die Drohne ist mit einem eingebauten Satelliten-Empfänger ausgestattet, der mit Hilfe von Echtzeit-GPS detailgetreue Angaben von Geländeaufnahmen und Gebäuden erstellt. Die Mitarbeiter im Kataster- und Vermessungsamt werten die Daten aus und stellen diese für die Verwaltungsarbeit in den verschiedenen Fachbereichen zur Verfügung. Amtsleiter Michael Fielenbach erläutert das Verfahren: „Wir erzeugen aus den riesigen Datenmengen an einem Hochleistungsrechner ein exaktes dreidimensionales Modell und führen damit die amtliche Basiskarte fort“, berichtet er. Mit der Drohne können ebenfalls digitale Geländemodelle kreiert und Planungsgrundlagen erstellt werden.
Michael Fielenbach hat auch den Sicherheitsaspekt im Blick: „Wichtig ist, dass der Einsatz der Drohne sorgfältig geplant und Ordnungsbehörden, Flugsicherung und sonstige Beteiligte informiert werden“, so der Amtsleiter. Die moderne Drohnentechnik ermögliche einen nahezu automatisierten Flug auf der vorgeplanten Route, wobei die ausgebildeten Drohnenpiloten jederzeit das Fluggerät überwachen.