Milliarden Euro locker gemacht: SPD fordert schnelles Internet für alle Neusser Schulen
Neuss · Unsere Schulen sind längst nicht mehr vorbildlich. Selbst in Asien steht den Schülern schnelles Internet zur Verfügung. In Neuss sind viele von der Welt abgeschnitten.
Nach Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung zwischen der Stadt Neuss und der Deutschen Glasfaser zum Breitbandausbau im Stadtgebiet rückt die SPD-Fraktion auch die vordringliche Ausstattung der Schulen mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen in den Fokus.
„Nach unseren Informationen können wir nach der Sommerpause mit ersten Ergebnissen aus dem inzwischen abgeschlossenen Markterkundungsverfahren rechnen. Es ist also höchste Zeit, dass auch für unsere Schulen der Weg zum Anschluss ans schnelle Internet geebnet wird“, macht Ralph-Erich Hildebrandt, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, deutlich.
Hierzu haben die Neusser
Sozialdemokraten eine Initiative für die nächste Sitzung des Schulausschusses am 20. September entwickelt. Das Ziel lautet, jede Schule mindestens mit einer 100 MBit/s-Download- und 25 MBit-Upload-Leitung versorgen zu können.
Bereits zur Sitzung des Ausschusses erwartet die SPD-Fraktion von der Verwaltung eine Bestandsaufnahme über die aktuell vorhandene digitale Infrastruktur an allen Neusser Schulen. Auf dieser Basis sollen, so Hildebrandt, die weiteren Ausbaumöglichkeiten sachlich und finanziell ermittelt werden. „Dabei muss natürlich auch mit der Deutschen Glasfaser der Partner der Stadt Neuss für den Breitbandausbau mit einbezogen werden. Möglicherweise können wir so Synergien erzielen.“
Ralph-Erich Hildebrandt erläutert, dass die Anschlussstruktur der meisten Neusser Schulen ans Internet bei weitem nicht mehr dem heutigen Stand und den zukünftigen Anforderungen entspricht. So sei die technische Ausstattung in den Klassenzimmern zwar weit vorangeschritten, jedoch könne sie wegen der langsamen Verbindungen nicht optimal genutzt werden. Auch müsse die pädagogisch-digitale Neugestaltung des Unterrichts besser unterstützt werden. Beispiele: Einsatz von Tablets, Internet-Recherchen, Nutzung von Bild- und Videomaterial.
Eine wichtige finanzielle Unterstützung könnte das von der NRW-Landesregierung angekündigte Programm „Gute Schule 2020“ darstellen. SPD-Fraktionsvorsitzender Arno Jansen hat heute den von ihm angekündigten Antrag, ebenfalls zur nächsten Sitzung des Schulausschusses, vorgelegt. Gemeinsam mit der NRW-Bank bringt die Landesregierung zurzeit ein zwei Milliarden Euro starkes Investitionsprogramm auf den Weg, das für die Renovierung von Schulgebäuden, Klassenzimmern und den digitalen Aufbruch Schule 4.0 bereitstehen wird. Die Fördersumme wird den Kommunen zins- und tilgungsfrei zur Verfügung stehen.
Gemeinsam mit Gisela Hohlmann, der Vorsitzenden des Schulausschusses, ist Arno Jansen sich einig: „Leistungsfähige Breitbandnetze sind gerade für unsere Schulen eine wichtige Voraussetzung für den schnellen Wissensaustausch. Auch deshalb sollte sich die Stadt um die Teilnahme am Landesprogramm ,Gute Schule 2020’ bewerben.“
Frank Möll