Erfolgreiche Aktionen des Vereins „Neuss vereint“ +++ Vorbildliches Engagement Wie Neusser Gastronomen über den eigenen Tellerrand schauen

Neuss · Die Gastronomie – eine Branche, die zu den besonders leidtragenden während der Corona-Pandemie gehört. Die Neusser Gastwirte blicken trotzdem über den Tellerrand hinaus: Sie haben den Verein „Neuss vereint“ gegründet, um gemeinsam einiges in der Quirinusstadt zu bewegen.

Bei der Scheckübergabe auf dem Weihnachtsmarkt waren auch einige Gastronomen eingeladen.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Und das gelingt ihnen mit unterschiedlichsten Aktionen.

Aktuelles Beispiel: Kurz vor dem Neusser Schützenfest hatten einige Gastronomen eine Pin-Verkaufsaktion gestartet (wir berichteten). Auf den Anstecknadeln ist ein vom Karikaturisten Winfried Küfen entworfenes Motiv zu sehen: Mit dem Heiligen Quirinus ein leckeres Bierchen trinken und so den Pleitegeier vertreiben – so könnte man die Darstellung interpretieren. Die Pins wurden fleißig verkauft, sie waren zu haben im Drusushof, Hamtorkrug, Hermkes Bur, Im Dom, Haus Obererft, Gaststätte Lebioda, Im Vogthaus, dazuMahl, Restaurant Meteora, Em Rüscheberg und Papst-Johannes-Haus. So kam die stolze Summe von 3.000 Euro zusammen und der „Neuss vereint“ konnte in dieser Woche zur vorgezogenen „Bescherung“ auf dem Weihnachtsmarkt einladen: Das Geld geht zu gleichen Teilen an die „Schnelle Nothilfe“ Neuss und das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland in Düsseldorf. Die Idee zur Pin-Aktion hatte Bernhard Landmesser, stellvertretender Vorsitzender von „Neuss vereint“. „Wir wollen ein Zeichen setzen“, erklärt er, „unser Verein versteht sich als Bestandteil der Neusser Gesellschaft und mit dieser Aktion geben wir gerne etwas zurück“. Die Pin-Aktion sei ein „überragender Erfolg, die zeigt, dass Solidarität in Neuss gelebt wird“. Das sehen auch Markus Lausmann und Jutta Stüsgen vom Verein „Schnelle Nothilfe“ so: „Es ist total großartig: Gastronomen, die seit drei Jahren unter der Pandemie leiden und eigentlich eigene Probleme haben, weiten ihren Blick auf Menschen, die in Not sind“, sagt Stüsgen. Der Pin sei „ein wiedererkennbares Zeichen der Solidarität. Man erkennt sich am Pin – und das fördert das Gemeinschaftsgefühl“.

Der Pin "Neuss vereint": Das Motiv wurde von Wilfried Küfen entworfen.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Anja Eschweiler vom Kinder- und Jugendhospiz macht deutlich, dass gerade in dieser auch wirtschaftlich schwierigen Zeit solche Spenden von besonderer Bedeutung seien: „Mit dieser Aktion wird dafür gesorgt, dass wir Familien glückliche Miteinander-Momente schenken können!“

Michael Bott, Vorsitzender von „Neuss vereint“, weiß aber, wem er den Erfolg zu verdanken hat: „Unser Dank gilt den zahlreichen Neusser Bürgern, die den Pin gekauft haben!“ Nach dem tollen Erfolg ist klar: Die Aktion wird weitergeführt. Auf den Stadtteil-Schützenfesten 2023 sollen die Pins erneut angeboten werden.

Jutta Stüsgen (l.) von der „Schnellen Nothilfe“ und Anja Eschweiler vom Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland freuen sich über die Spendenschecks.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Und auch eine zweite Aktion wird im kommenden Jahr wiederholt: „Neuss vereint“ hatte in einigen Gastronomien Spendendosen zugunsten des St.-Martins-Komitees Neuss-Altstadt aufgestellt; mit 250 Euro konnte letztendlich die Durchführung des Innenstadt-Martinszugs unterstützt werden.

Man darf gespannt sein, was sich die Neusser Gastronomen weiter einfallen lassen. Eins ist sicher: Gemeinsam können sie noch einiges bewegen können.

Übrigens: Wer noch einen der begehrten Pins ergattern möchte, kann über die Facebook-Seite des Vereins (Nach „Neussvereint“ suchen) bei Michael Bott anfragen.

Rolf Retzlaff