Neuss - Zahlreiche Menschen sammeln Spenden für die Ukraine „Die Solidarität ist nach wie vor einfach ungebrochen“
Neuss · Im Privaten und über die Sozialen Medien organisieren sich aktuell viele Menschen, um die Ukrainer mit dem Nötigsten – besonders Verbandsmaterial und Medikamenten – zu versorgen, oder sie bieten an, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Auch die Neusserin Melanie Bröxkes – sie erhielt vor kurzem den Ehrenamts-Sonderpreis der Stadt Neuss – und ihr Helferteam, das von Beginn an in der Fluthilfe aktiv ist, beratschlagten, was sie in der aktuellen Situation tun können.
„Anfangs war ich tatsächlich etwas verhalten“, gibt Bröxkes zu, „aber nicht, weil ich nicht helfen wollte. Sondern weil ich Sorge hatte, dass es zu viel Arbeit zusätzlich zur Fluthilfe für mein Team wäre“. Denn mit der Zeit ist das Team geschrumpft, die Hilfe für das Ahrtal wird aber im gleichen Umfang beibehalten. Doch schnell stand für sechs Teammitglieder fest, dass sie mit ihrer Erfahrung auch eine erste spontane Sammelaktion für die Ukraine stemmen können und riefen bereits für den darauffolgenden Tag dazu auf. Am Ende war ein SUV voll bis unters Dach mit Verbandsmaterial und Co., der sich auf den Weg nach Köln machte. Denn über eine Sammelstelle in der Eifel entstand der Kontakt zu Tanya Asvadurova, einer in Köln lebenden Ukrainerin, die sich seit vielen Jahren für ihre Heimat einsetzt und nun die gesammelten Hilfsgüter ohne Zwischenlagerung dorthin bringt. „Die Solidarität ist nach wie vor ungebrochen“, berichtet Bröxkes, dass sie unzählige Nachrichten mit Hilfsangeboten erreichen. Was sie besonders berührt ist, dass sogar viele von der Flut Betroffene helfen, wo sie können, und zum Beispiel Übernachtungspakete packen.
Seit Mittwoch wird nun wieder für die Ukraine gesammelt. Noch bis heute, 13 Uhr, können Verbandsmaterial, Einwegspritzen, Rettungsdecken, Desinfektionsmittel sowie Traubenzucker, Müsliriegel und Babynahrung im Lager an der Industriestraße 21 in Grevenbroich abgegeben werden. Auch Schmerzmittel werden benötigt. Von Sachspenden wie Kleidung soll vorerst abgesehen werden, da das oben genannte derzeit Priorität habe, berichtet Bröxkes: „Sachspenden werden wir dann irgendwann sammeln, wenn es soweit ist und möglicherweise auch die ersten Flüchtlinge im Umkreis unterkommen.“ Auch außerhalb der Sondersammlung können gerne Spenden vorbeigebracht werden, so die Neusserin, die mit ihrem Team auf Wunsch sogar Kontakt zu anderen Netzwerken, die für die Ukraine sammeln, herstellt.
Und da sie häufig gefragt wird, betont sie abschließend noch einmal: „Wir werden unsere Flutkämpfer definitiv nicht aus den Augen verlieren.“ Doch wie der Name „Helferteam“ verrate, stehe für die Mitglieder im Vordergrund, dort zu helfen, wo Hilfe benötigt wird. Und das sei aktuell in der Ukraine. Kontaktinformation sowie Updates zu den Sammlungen vom „Helferteam – Melanie Bröxkes“ gibt es auf der gleichnamigen Facebookseite und auf Melanie Bröxkes‘ privatem Profil. D. Furth