Ehrenamt im Sport: VfR Büttgen sucht Trainer und Schiedsrichter
Büttgen · Sport im Verein ist am schönsten. Dieser Spruch trifft für viele Büttgener ganz offenkundig zu. So kann sich der VfR Büttgen seit Jahren über eine konstant hohe Mitgliederzahl, gut gefüllte Trainingsgruppen und stete Anfragen nach weiteren Angeboten freuen.
"Diesen Anfragen würden wir auch sehr gerne nachkommen", erzählt Franz-Josef Kallen, Präsident des VfR Büttgen. Doch das ist teilweise nur schwer möglich. Denn: Es mangelt immer häufiger an einem Übungsleiter. Ob Fitness und Gesundheit, Fußball, Basketball oder Judo, wenn es darum geht, jemanden zu finden, der eine Trainingsgruppe leitet, muss intensiv gesucht und viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Dabei kann sich der Lohn für einen Übungsleiter bei einigen Abteilungen durchaus sehen lassen. Und nicht zuletzt bietet der VfR sogar an, die Ausbildung zum Übungsleiter mitzufinanzieren. "Je nach Sportart liegen die Kosten da schnell zwischen 500 und 800 Euro", berichtet Iris Compes, Vize-Präsidentin des VfR und Leiterin der Abteilung Fitness und Gesundheit. Doch für einen guten Übungsleiter investiert der Verein das Geld allzu gerne. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass sich der Absolvent verpflichtet, eine bestimmte Zeit dem VfR treu zu bleiben.
Apropos bleiben — das ist ein weiteres Problem. "Leider gehen die über 18-Jährigen, wenn sie studieren oder sich nach der Ausbildung beruflich verändern", berichtet Compes. Wohnortswechsel oder fehlende Zeit sind die häufig genannten Gründe.
Das Argument "mangelnde Zeit" wird auch von vielen Eltern aufgeführt, die im Vergleich zu früheren Jahren ebenfalls nur noch schwer für den Trainer-Job zu begeistern sind. "Auf der einen Seite habe ich dafür durchaus Verständnis. Andererseits muss man aber sehen, dass der Vereinssport nur aufrecht zu erhalten ist, wenn sich genügend Menschen finden, die bereit sind, andere zu trainieren oder als Schiedsrichter Spiele und Wettkämpfe zu leiten", sagt Kallen und spricht damit ein weiteres Problem an: Auch an Schiedsrichtern herrscht in allen Sportarten ein großer Mangel.
"Die Abteilungen müssen bei der Planung ihrer Finanzen immer schon einen nicht geringen Teil für die Strafen einplanen, die sie zahlen müssen, wenn sie nicht ausreichend Schiedsrichter stellen können", berichtet der Präsident. Die Bemühungen, mehr Schiedsrichter-Anwärter zu finden und ausgebildete Schiedsrichter zu halten, waren bisher wenig erfolgreich. Kallen warnt: "Wenn die Zahl der Schiedsrichter aber weiter wegbricht, ist über kurz oder lang der Wettkampfbetrieb in einigen Sportarten ernsthaft in Gefahr." Denn ohne Schiedsrichter und damit ohne Spielleitung könnten nun einmal kein Meisterschaftsspiel und kein Wettkampf stattfinden.
Der VfR Büttgen appelliert aus diesem Grund dringend an alle, die gerne Sport treiben und denen ihre Sportart am Herzen liegt, sich als Übungsleiter oder Schiedsrichter ausbilden zu lassen und zur Verfügung zu stellen. "Ich verspreche, dass es garantiert viel Spaß machen wird, noch dazu hält es fit und man hat auch einen kleinen Nebenverdienst", wirbt Kallen. Und nicht zuletzt sorgt man dafür, dass auch Kinder und Jugendliche weiter Sport im Verein treiben können — da, wo es am schönsten ist.