Zusammenhalt in Zeiten des Coronavirus Gemeinschaftsaktion aller Jugendfeuerwehrmitglieder im Rhein- Kreis Neuss

Rhein-Kreis Neuss · Dass die Covid-19-Situation auch nicht spurlos an den Jugendverbänden vorbei geht und gegangen ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Per Erlass war jegliche jugendpflegerische Aktivität lange Zeit untersagt und die ersten zaghaften Anläufe, wieder halbwegs in geregelte Gruppenaktivitäten zurück zu finden, erweisen sich als aufwändig und schwierig. Zu viel sei zu beachten und zu reglementieren. Dies hat auch die Jugendfeuerwehren im Rhein-Kreis Neuss erwischt. Von jetzt auf gleich waren alle Übungs- und Ausbildungsdienste abzusagen.

Von links : Jochen Hotstegs, Achim Stöckmann ( stellv. Kreisjugendwart ), Helmuth Plath ( Kreisjugendwart ), Miriam Fassbender ( Vorstandsmitglied ) und Welf Fehmer.

Foto: Jugendfeuerwehr Rhein- Kreis Neuss

„Wie halten wir jetzt Kontakt zu unseren Jugendlichen, wo doch genau dieser, wohlgemerkt äußerst verständlich, gerade strikt verboten wurde?“ Diese Frage ereilte die Zuständigen der Jugendfeuerwehr Rhein- Kreis Neuss von vielen Jugendwarten.
Online-Unterricht war die zunächst erste und naheliegende Lösung. Sicherlich eine wichtige und richtige Vorgehensweise. Allerdings seien die Jugendfeuerwehren nicht die einzigen gewesen, die diesen Weg einschlugen, um die Jugendlichen zu erreichen, was schnell zu einer Überfrachtung dieses Kommunikationskanals führte.Außerdem bestehe Jugendfeuerwehr ja auch nicht nur aus Unterricht.

Bei einer außerordentlichen Jugendwartesitzung, selbstverständlich online und dadurch mit viel Abstand, konnten man die einzelnen Ideen zur Umsetzung sammeln und austauschen. Vom „normalen“ Präsentationsunterricht per Webportal bis hin zum Quiz, zugestellt per klassischer Post, waren viele gute Ideen dabei.

Allerdings haben die Zuständigen der Jugendfeuerwehr sich auch Gedanken darüber gemacht, wie man den Jugendlichen denn etwas sprichwörtlich „in die Hand“ geben kann, damit für sie ein Stück Jugendfeuerwehr wirklich „greifbar“ ist. Weiterhin suchten sie eine Art Ersatz für das ausfallende Pfingstzeltlager, welches dieses Jahr stattfinden sollte. Geplant war, mit allen Jugendfeuerwehrmitgliedern des Rhein-Kreis Neuss über Pfingsten ins Zeltlager zu fahren. Das findet nur alle zwei Jahre statt.

Alle Schlauchstücke wurden zu einem Bild vereint.

Foto: Jugendfeuerwehr Rhein- Kreis Neuss

Welf Fehmer von der Jugendfeuerwehr Neuss und Jochen Hotstegs von der Jugendfeuerwehr Kaarst hatten die Idee, jedem Jugendfeuerwehrmitglied des Kreises ein Stück Feuerwehrschlauch persönlich nach Hause zu bringen. Dieses Stück Schlauch sollten die Jugendlichen in irgendeiner Form zum Thema „Covid-19 und Jugendfeuerwehr“ kreativ gestalten. Im Anschluss würden die Schlauchstücke wieder eingesammelt und in einer Collage zusammengefügt werden. Dieses Vorhaben konnten sie innerhalb von zwei Wochen, pünktlich zu Pfingsten, durchführen.

Es sei bemerkenswert, wie viel Phantasie und Liebe zum Details die Jugendlichen in Ihre Werke gesteckt haben, spiegeln sie doch den Wunsch zum Treffen mit ihren Gleichgesinnten und die Enttäuschung über das ausgefallene Zeltlager wieder. Auch die Rückmeldungen der Jugendlichen und deren Eltern zu dieser Aktion sei überragend gewesen. Dies habe gezeigt, dass damit der ursprüngliche Zweck erfüllt wurde.

Als Ort der Collage wurde der Jugendfeuerwehr freundlicherweise die Raketenstation, genehmigt durch die Stiftung Insel Hombroich, zur Verfügung gestellt, quasi als geografischer Mittelpunkt des Rhein-Kreises Neuss. Durch die beiden Ideengeber geleitet, wurden die Schlauchstücke symbolisch wie ein Corona- Virus zusammengelegt und durch Julian Jungheim von der Jugendfeuerwehr Jüchen mittels Drohne aus verschiedenen Perspektiven gefilmt und fotografiert.

Im Nachgang erhalten die Jugendlichen ihre Schlauchstücke wieder zurück. Vielleicht findet sich in der ein oder anderen Stadt noch mal eine Möglichkeit zur Ausstellung. Fotos dazu und ein kleiner Film sind auf der Facebook-Seite zu finden facebook.com/kjfneuss