Leitfaden „Handlungssicherheit durch Gewaltschutztrainings“ NRW-Initiative „Mehr Schutz und Sicherheit von Beschäftigten im öffentlichen Dienst“

Neuss / Kaarst · „Jetzt liegt es an Ihnen!“, lautet der Schlusssatz des Vorwortes von Innenminister Herbert Reul im kürzlich veröffentlichten Leitfaden zu Gewaltschutztrainings für Beschäftigte im öffentlichen Dienst. „Und damit hat er vollkommen Recht“, ergänzt Stefan Meuter, Vorsitzender des Verband der Feuerwehren im Rhein Kreis Neuss und Mitglied der Koordinierungsgruppe der NRW-Initiative #sicherimDienst. „Im Präventionsnetzwerk #sicherimDienst, dem auch der Rhein-Kreis Neuss und alle Kommunen des Kreises angeschlossen sind, gibt es sehr gute Ideen und Initiativen, die zum Schutz der Beschäftigten im öffentlichen Dienst umgesetzt werden können.“

Die jüngsten Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik weisen aus: Es gab 4.130 Straftaten gegen Feuerwehr- und Rettungsdienstangehörige in der Bundesrepublik im Jahr 2023.

Foto: VdF RKN

„Für die Feuerwehren haben wir den neu erschienenen Handlungsleitfaden aufgegriffen und erweitern unser Seminarangebot nun um Kommunikations- und Deeskalationstrainings“, so Meuter weiter.

Das erste von geplant drei Seminaren für Angehörige der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss am 8. Mai in Jüchen, finanziert durch den Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss, sieht Meuter auch als Reaktion auf die jüngsten Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik: 4.130 Straftaten gegen Feuerwehr- und Rettungsdienstangehörige in der Bundesrepublik im Jahr 2023. Im Vorjahr waren es noch 3.775 Straftaten gegen diese Einsatzkräfte. Im Bereich der Feuerwehr wurden 1.113 Straftaten verzeichnet; im Vorjahr 985. Im Bereich Rettungsdienst 3.017. Im Vorjahr 2.790.

„Zahlen, die betrachtet werden müssen, um Maßnahmen abzuleiten. Bei der Vielzahl der Einsätze tagtäglich in der Bundesrepublik verschwindend gering. Jedoch sind elf Straftaten in Deutschland gegen Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst pro Tag nicht hinnehmbar“, so Meuter weiter. „Es ist unabdingbar, dass wir uns jeden Tag dafür einsetzen, dass die Attacken auf unsere Einsatzkräfte der Blaulichtfamilie gestoppt werden. Die Präsenz dieses Sachverhalts ist elementar; diese Zahlen zu erkennen, darüber in der Gesellschaft zu sprechen und in den Organisationen und darüber hinaus Maßnahmen abzuleiten ist elementar, denn es wird Situationen geben, in denen wiederum Einsatzkräfte mit mangelndem Respekt und gegen sie gerichtete Gewalt konfrontiert werden. Hier gilt es vorbereitet zu sein. Und das setzen wir mit unseren Maßnahmen im Rhein-Kreis Neuss um.“

Bereits im letzten Jahr hat der Verband der Feuerwehren vier Seminare zum Thema „Einsätze mit psychisch kranken Personen“ durchgeführt und der Rhein-Kreis Neuss hat das Thema Kommunikation- und Deeskalation fest in seiner Truppführer/-innen Ausbildung etabliert. Maßnahmen, um auch den gestiegenen Zahlen der Gewalt gegen Einsatzkräfte im Rhein-Kreis Neuss zu begegnen, die im letzten Jahr bei 18 Fällen lag. 13 im Rettungsdienst und fünf Fälle von Gewalt gegen Feuerwehrangehörige.