Dass Markert zum gemeinsamen Kandidat wird, beeinflusst alles Der Benno-Coup: Grüne in Neuss ganz nah an der SPD

Neuss · Die CDU-Stadtverwaltung hofft gemeinsam mit den Grünen, den unbequemen SPD-Bürgermeister-Kandidaten Reiner Breuer aus dem Aufsichtsrat des Bauvereins zu entfernen. Er soll angeblich Geheimnisse aus nicht öffentlichen Sitzungen verraten haben.

Landrats-Kandidat Hans-Christian Markert von den Grünen darf mit einem aufopferungsvollen Wahlkampf der SPD um deren Chef Benno Jakubassa rechnen.

Foto: Foto: Frank Möll

SPD-Chef Benno Jakubassa dreht nun den Spieß um und will den Initiator der Attacke, Bürgermeister Herbert Napp, zügig "entfernen" und hofft dabei auf die Grünen.

Es ist eine Schlammschlacht im Vor-Wahlkampf. Regierungspräsident a. D. Dr. Achim Rohde (FDP) hat eine Vorladung der Polizei erhalten. Er soll dem Stadt-Kurier Geheimnisse aus nicht öffentlichen Gremien verraten haben. Das Verhör auf der Jülicher Landstraße sagte der Jurist allerdings ab. Seine Anwältin Helga Koenemann (CDU) beantragte nun Akteneinsicht.

SPD-Chef Benno Jakubassa kann sich gut vorstellen, wer hinter der Anzeige steckt. Es geht darum, dass Dr. Rohde der Presse angeblich "Geheimnisse" rund um die Korruptionsvorwürfe gegen Bürgermeister Napp verraten haben soll.

Ähnlich sei der Fall im desolaten und verfilzten Bauverein angesiedelt. "Der Bürgermeister will, dass die Koalition von Grünen und CDU unseren Reiner Breuer aus dem Aufsichtsrat entfernt, weil er angeblich Geheimnisverrat begangen hat", wundert sich Jakubassa. "Reiner Breuer sorgt doch vielmehr dafür, dass es endlich mehr Wohnungen gibt und die Herren weniger Luxusobjekte bauen. Zudem hat der Rat beschlossen, dass es keine Kungel-Gremien mehr geben soll. Als ein Journalist mit dem Wissen, dass der Bürgermeister einen Ratsbeschluss nicht umsetzt, an Breuer getreten ist, hat er sich dazu geäußert", so Jakubassa. "Der Journalist wusste schon alles. Auch dass Napp einen Ratsbeschluss bewusst ignoriert hat." Die SPD will jetzt juristisch prüfen, ob sie Napp vorzeitig aus dem Aufsichtsrat entfernen könne "um weiteren Schaden von Neuss abzuwenden." So hofft Jakubassa, dass der grüne Landrats-Kandidat Markert dazu beiträgt, "dass es wieder mehr Demokratie im Rhein-Kreis Neuss" gibt. Jakubassa hatte dafür gesorgt, dass Markert von der SPD Neuss gestützt wird.

(Kurier-Verlag)