In Neuss-Rosellen floriert die Tennis-Begeisterung Der Weg in ein neues digitales Zeitalter
Rosellen · „Bei allem Schrecken, den die Pandemie mit sich gebracht hat, war es auch der Auslöser, in ein neues Zeitalter zu starten“, bringt Lennart Meier, Pressewart und Corona-Beauftragter der Tennisabteilung des SV Rosellen, es auf den Punkt. Als Verein müsse man aus den Corona-bedingten Veränderungen seine Schlüsse für die Zeit danach ziehen und die guten Dinge übernehmen, ohne zu stark mit Traditionen zu brechen und aus den Augen zu verlieren, was das Vereinsleben ausmache.
Für die Tennisabteilung heißt das: Treffen in Präsenz und Veranstaltungen durchführen, wo es möglich ist. Denn der Sport lebt natürlich auch vom geselligen Miteinander. Weiterhin aber ebenfalls die digitalen Wege weiterbeschreiten, die viele Vorteile mit sich bringen.
So zeigte zum Beispiel die Jahreshauptversammlung in dieser Woche, die zum zweiten Mal digital durchgeführt wurde, dass auf diese Weise viel mehr Mitglieder erreicht werden können. „Sie war deutlich besser besucht als die herkömmliche Jahreshauptversammlung“, erzählt Meier, „das führe ich darauf zurück, dass man sich schnell und einfach von zuhause einloggen kann. Wir erreichen digital jetzt die zwei- oder dreifache Menge an Leuten.“ Und wie er zugibt, sei alles sogar ein wenig strukturierter und es sei beispielsweise einfacher, durch eine begleitende Power-Point-Präsentation oder das Teilen seines Bildschirms Infos mit den Anwesenden zu teilen.
„Deswegen haben wir auch schon diskutiert, dass, selbst wenn die Pandemie irgendwann vorbei ist, wir die Jahreshauptversammlungen sowohl digital als auch präsent anbieten, um die Reichweite zu erhöhen“, so der Medienbeauftragte.
Wie er weiter berichtet, sei in der Coronazeit vielen Mitgliedern klar geworden, wie wichtig es sei, digital informiert zu werden. Zwar würde es auch weiterhin die Aushänge im Vereinsheim geben, aber fast alle erreiche man über den Abteilungsverteiler, Rundmails, Facebook, Instagram... „Da haben wir eine sehr große Reichweite“, freut sich Meier, der sogar von einer größeren Vernetzung innerhalb der Abteilung spricht, „man hat das Gefühl, dass, während früher viele für sich waren und es auch nicht so viele Mannschaften gab, sich nun viel mehr Leute untereinander kennen“.
Eine starke Leistung bei mittlerweile 361 Mitgliedern und insgesamt 19 Teams.
Eine kleine Revolution war übrigens die Einführung des digitalen Platzbuchungssystems. Über eine App oder den Browser können so ganz bequem von zuhause aus Termine gebucht werden, was bei bei den Vereinsmitgliedern gut ankommt.
Trotz des Mehraufwands in Kommunikation und Planung – immerhin musste er rund 15 verschiedene Corona-Konzepte aufstellen – möchte sich Meier mit Blick auf das in den vergangenen Jahren Erreichte auf das Positive konzentrieren.
Da Tennis im Vergleich zu anderen Sportarten zumeist auch während der Pandemie möglich war – dem großen Abstand zwischen den Spieler sei Dank –, hat er vielen in der schwierigen Zeit Halt gegeben. Das unterstreichen auch die weiter steigenden Mitgliederzahlen auf beeindruckende Weise. Daniela Furth