Der Neusser Dr. Albert Wunsch hat vor und während der Abrissarbeiten zahlreiche Relikte sichern können – von kleinen Schrauben bis hin zur Industriewaage (wir berichteten). Für dieses Engagement wurde er mit dem Heimatpreis der Stadt Neuss ausgezeichnet.
Wunschs Ziel: die Verwirklichung einer Dauer-Ausstellung im neuen Viertel. Und er sammelte bis zum Schluss. Jetzt erhielt er die Nachricht von einem außergewöhnlichen Fund in den letzten noch nicht abgerissenen Bunkerräumen: Arbeiter hatten Holzmodelle, nach deren Vorbild in einer Gießerei Maschinenteile für B&S hergestellt wurden, ans Tageslicht befördert und zu einem riesiegen Bruchholzhaufen gestapelt.
Gemeinsam mit dem letzten B&S-Betriebsleiter Reinhold Krieg, der einiges über diese Modelle zu berichten weiß, und Yavuz Oguzhan vom Berufsförderungszentrum Schlicherum (Bfz), das die Fundstücke einlagert, konnte er – ganz knapp vor der endgültigen Entsorgung – doch noch einige der anschaulichen und für den Herstellungs-Prozess von Schrauben bedeutsamen Maschinenteil-Modelle für die Nachwelt bergen.
Und auch in den letzten Teilen der unterirdischen Bunkeranlage – sie bot im Zweiten Weltkrieg Schutz für bis zu 1.500 Menschen – entdeckte er kurz vor dem Abriss so manches „alte Schätzchen“.
Rolf Retzlaff