Jan-Philipp Büchler will „das Rathaus zurück erobern So tickt der potenzielle CDU-Bürgermeisterkandidat
Er kommt dynamisch mit seinem Mountainbike um die Ecke gefahren, Treffpunkt ist die Skateranlage am Norfer von-Waldthausen-Stadion: Jan-Philipp Büchler, vom CDU-Vorsitzenden Prof. Dr. Jürgen Brautmeier zum Wunschkandidaten seiner Partei für die Bürgermeisterwahl auserkoren (wir berichteten), gibt sich sportlich. Und das nicht nur im körperlichen Sinne: Der 40-Jährige möchte „endlich loslegen, gestalten und umsetzen“. Er ist der festen Überzeugung, „dass ich das Rathaus zurückerobern kann“.
Neuss. Büchler ist schon ordentlich in der Welt rumgekommen: Nach dem Abitur am Gymnasium Norf und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Köln verbrachte er ein Jahr in Barcelona und als Mitarbeiter des Henkel-Konzerns zwei Jahre in Paris. Den Kontakt zu seiner Heimatstadt Neuss habe er nie verloren. Schon früh legte er den Grundstein für seine Heimatverbundenheit: Bereits als junger Mann engagierte er sich in der Jungen Union, war Mitinitiator der Aufstellung des oben genannten Skaterparks, im Sportausschuss und im Bezirksausschuss Norf aktiv. Als er vor rund drei Jahren wieder nach Norf zog, „fühlte sich das für mich wie ein Ankommen an: Endlich, ich bin wieder hier“, erinnert sich Büchler. Er wurde mit offenen Armen aufgenommen, ist mittlerweile Mitglied im Pfarrgemeinderat der Norfer Kirche, als ehrenamtlicher Organist sitzt er an der Kirchenorgel.
Christdemokraten wie Waltraud Beyen, Reiner Geroneit, Lars Becker oder Jörg Geerlings hätten ihn schließlich wieder zur politischen Arbeit motiviert. Seit März 2019 sitzt Büchler im Vorstand des CDU-Ortsverbands Norf. Zu dieser Zeit wurde er auch als Kreistagskandidat gehandelt – bis Jürgen Brautmeier ihn „entdeckte“.
Jetzt will Büchler seine beruflichen Erfahrungen in die politische Arbeit einbringen. Der promovierte Betriebswirt ist Professor für Unternehmensführung und Global Business Management an der Fachhochschule Dortmund. Bei Henkel waren strategisches Controlling und Konzernplanung seine Bereiche, auch war er Markenverantwortlicher für Haarkolorationsmarken mit Verantwortung für Umsatz und Mitarbeiter, im Business Development war er für Markenkäufe und -verkäufe sowie den Aufbau einer Marktforschungsorganisation zuständig. „Die Verbindung von verschiedenen Perspektiven prägt mein Denken“, sagt Büchler mit Blick auf sein angestrebtes Bürgermeisteramt. Die Perspektive beginne mit Einsicht, gefolgt von Weit- und Umsicht, geprägt vom verständnisvollen Einbeziehen aller Gruppen, „um Maßnahmen umzusetzen, damit Neuss fit für den Wandel gemacht werden kann“. Bürgermeister Breuer mache „zu wenig, weil ihm vielleicht die Ideen und Perspektiven fehlen.“ Und Ideen habe selbst er reichlich, betont Büchler: von der Förderung verarbeitender Industrie und dem ausgewogenen Ausweisen von Gewerbeflächen bis zu Maßnahmen für den Strukturwandel nach dem Kohleausstieg.
Büchlers Marschroute führt zielstrebig in Richtung Rathaus. Dabei unterstützt wird er von seiner Frau Karoline, mit der er einen Sohn (1) und eine Tochter (3) hat. Der 40-Jährige freut sich jetzt auf zahlreiche Gespräche: „Erst werde ich die CDU überzeugen und dann Neuss.“