Morgen endet Karneval - der Einsatzbericht von Polizei und Rettungskräften
Neuss · Während des Kappessonntags-Zuges hielten sich die Einsätze der Hilfsorganisationen in der Neusser Innenstadt in Grenzen, nach Ende des närrischen Lindwurms stiegen sie wie auch in den vergangenen Jahren schon beobachtet in die Höhe, so dass zeitweise etwas mehr als die Hälfte der Fahrzeuge gleichzeitig im Einsatz war.
Karnevalistisch bedingt war eine Vielzahl von chirurgischen Verletzungen, bei Sprüngen, und Stürzen. Ein Kind fiel von der Schulter des Vaters und verletzte sich. Bei einer älteren Dame wickelte sich eine Plastiktüte um die Füße, so dass sie stürzte.
In einigen wenigen Fällen standen internistische Ursachen im Vordergrund. Hielten sich alkoholbedingte Einsätze grundsätzlich zunächst im Rahmen, war vor allem nach dem Umzug ein vermehrter Alkoholmissbrauch auch bei Minderjährigen festzustellen.
Vor allem diese waren es auch, für die Passanten Hilfe herbeiriefen, die dann aber von den Betroffenen abgelehnt wurde oder wegen einer fehlenden Verletzung aber starkem Alko-holmissbrauch nicht im Krankenwagen sondern in Polizeigewahrsam endeten.
Einige der transportierten Patienten wurden zunächst im Behandlungszelt am Freithof oder den mobilen Unfallhilfs-Stellen von den Einsatzkräften der Hilfsorganisationen vorversorgt. Bis 19 Uhr waren in diesem Jahr 30 Einsätze mit Rettungsdienstfahrzeugen zu verzeich-nen und damit neun mehr als im Vorjahr. Dreimal davon war der Notarzt im Einsatz.
Insgesamt waren über einhundert Einsatzkräfte von Johannitern, Maltesern, Rotem Kreuz sowie Notfallseelsorge im Einsatz, nach 20 Uhr bleiben zwei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug weiterhin im Bereich der Innenstadt einsatzbereit und unterstützen damit den Regelrettungsdienst. Die Gesamtleitung über das Personal hatten Stephanie Roschmann von den Johannitern, Björn Himmel vom Deutschen Roten Kreuz und Tim Gladis von den Maltesern.
Wie in den Vorjahren musste die Polizei eine Reihe von Straftaten aufnehmen. Hierbei handelte es sich überwiegend um Sachbeschädigungen und Körperverletzungsdelikte.
Übermäßiger Alkoholkonsum war in vielen Fällen der Auslöser der Auseinandersetzungen und trübte die gute Laune der friedlich feiernden Närrinnen und Narren. Bis 18 Uhr erteilte die Polizei am Sonntag im Umfeld des Kappessonntagszuges insgesamt 16 Platzverweise. In sechs Fällen mussten randalierende Personen in Gewahrsam genommen werden. Um vier hilflose Personen kümmerten sich die eingesetzten Polizisten.
Im Rahmen mehrerer Körperverletzungsdelikte konnten zum Teil Tatverdächtige gestellt oder ermittelt werden. Eine Strafanzeige wegen Widerstands erhielt ein 44-jähriger Neusser. Er steht im Verdacht, in einem Lokal eine Auseinandersetzung angezettelt und hierbei zwei Personen leicht verletzt zu haben. Der alkoholisierte Verdächtige setzte sich gegen die Maßnahmen der hinzugerufenen Ordnungshüter zur Wehr. Er wurde daraufhin ebenfalls ins Gewahrsam gebracht. Ein Bereitschaftsarzt entnahm ihm eine Blutprobe. Die Ermittlungen dauern an.