Das Epanchoir im Podcast Sprechendes Denkmal

Neuss · Die Napoleonschleuse in Neuss erzählt ihre Geschichte ab sofort selbst. In der Podcast-Reihe Das Sprechende Denkmal von WestLotto und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhält das Baudenkmal eine Stimme und gibt den Hörerinnen und Hörern neben Wissenswertem aus der Geschichte auch Botschaften für heute mit auf den Weg. Ein an die Napoleonschleuse angebrachter QR-Code ermöglicht es jetzt Interessierten, sich die Podcasts praktisch im Vorbeigehen auf dem Smartphone anzuhören.

Übergabe des QR-Codes für das Sprechende Denkmal Napoleonschleuse. Gerd Eckers (Stadt Neuss, Tiefbaumanagement, links) und Klaus Karl Kaster (2. Vorsitzender Födervereins Nordkanal).

Foto: WestLotto

Damit reiht sich die Napoleonschleuse mit dem Namen „Epanchoir“ in die zweite Podcast-Staffel der Sprechenden Denkmale ein. Insgesamt sind nun 25 Denkmale in ganz NRW als sprechende Zeitzeugen zum Leben erwacht. Kostenlos abrufbar sind alle Folgen bereits unter www.sprechendes-denkmal.de sowie auf allen gängigen Podcast-Plattformen, nach und nach werden die Denkmale auch vor Ort mit QR-Codes ausgestattet.

In den zwei bis fünfminütigen Mini-Podcasts erzählen die Denkmale ihre Geschichte in informativ-unterhaltenden Audiobeiträgen aus ihrer eigenen Perspektive. Damit können die Hörer unmittelbar in die Geschichten eintauchen und ein eindrückliches Gefühl des historischen Umfeldes sowie der Lebensumstände früherer Zeiten erhalten. Als niedrigschwelliges Angebot verdeutlichen die Geschichten eindrucksvoll, warum uns die ausgewählten Denkmale auch heute noch viel über Werte und Haltungen zu sagen haben.

„Es ist großartig, dass wir einen modernen Beitrag dazu leisten können, Zeitgeschichte für jedermann erfahrbar zu machen. Direkt vor Ort, mit mehreren Sinnen und natürlich digital“, sagt WestLotto-Unternehmenssprecher Axel Weber. „Mit den Podcasts bleiben die Bedeutung von Gebäuden und der damit verbundenen Geschichte im wahrsten Sinne im Kopf.“ Für die Napoleonschleuse in Neuss nahm Klaus Karl Kaster, zweiter Vorsitzender des Fördervereins Freunde und Förderer des historischen Nordkanals in Neuss, die Plakette mit dem QR-Code entgegen: „Die Schleuse ist ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst und erfährt mit dieser Aktion eine tolle Würdigung und ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern sowie den Passanten die Geschichte der Napoleonschleuse in Neuss im Vorbeigehen ganz lebendig zu erfahren. “

Napoleon Bonaparte hat das Wasserkreuzungsbauwerk „Epanchoir” im Jahr 1809 bauen lassen. Daher auch der französischer Name, der für „s’épancher“, „sich ergießen“, steht. 1804 ordnete der Kaiser der Franzosen, den Bau einer künstlichen Wasserstraße zwischen dem Rhein beim damals französischen Neuss über die Maas bis zum damals französischen Hafen an der Schelde bei Antwerpen an. Der 160 Kilometer lange „Grand Canal du Nord“ sollte Holland mit seinen Zöllen und Steuern umgehen, das Land vom Rheinhandel abschneiden und somit die Kontinentalsperre zur Isolierung Englands festigen. Doch die Schleuse kam nie wie geplant zum Einsatz, denn die Niederlande wurden etwa ein Jahr nach Baubeginn von Frankreich annektiert. Napoleon hatte dadurch direkte Kontrolle über die niederländischen Seehäfen und der Kanal wurde nicht mehr benötigt. Heute ist die Napoleonschleuse ein wichtiges historisches Bauwerk, das seine Aufmerksamkeit in Neuss verdient.

 Mehr Infos über das Epanchoir: https://www.epanchoir.de –skB 

(-skB)