Viel Gesprächsstoff bei den Neusser Biwaken Gelegenheiten zum Netzwerken sind Herz und Seele des Schützenfestes

Das Neusser Schützenfest ist vorbei und zurück bleibt die Gewissheit, eine schöne Zeit gemeinsam miteinander verbracht zu haben. Die Montage und Dienstage des Neusser Schützenfestes standen auch in diesem Jahr wieder ganz im Zeichen der traditionellen Biwake. Diese Treffen boten nicht nur Gelegenheit zum geselligen Beisammensein, sondern sie standen in diesem Jahr auch unter dem Eindruck der Messerattacke bei einem Stadtfest in Solingen, bei der drei Menschen getötet und zahlreiche weitere Besucher verletzt wurden.

Netzwerken ist das Herz und die Seele des Schützenfestes
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Jede Menge Gesprächsstoff bei bei den Neusser Biwaken

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Foto: Kurier-Verlag/Thomas Broich

Das Biwak am Rheinischen Landestheater, das 1963 zum ersten Mal stattfand und damit das traditionsreichste der Stadt ist, begann mit einer Schweigeminute für alle Opfer von Terror und Gewalt. Rund 350 Schützen hatten sich hier versammelt. In diesem Jahr standen drei neue Schauspieler des Rheinischen Landestheaters – Vera Hannah Schmidtke, Stefan Siebert und Tim Richter – im Mittelpunkt, die Ausschnitte aus der Oper „Die Zauberflöte“ präsentierten, die bald auf dem Spielplan des Theaters steht. Für Intendantin Marie Johannsen steht die erste Spielzeit unter ihrer Leitung an, außerdem erlebte sie ihr erstes Schützenfest in Neuss.

Auf dem Münsterplatz fand das 43. Biwak der Volksbank Düsseldorf Neuss statt, bei dem 1.500 Schützen zusammenkamen. Auch hier begann die Veranstaltung mit einer Schweigeminute. Oberpfarrer Andreas Süß leitete das Gebet und das stille Gedenken. „Denn Schützen schützen!“ – unter diesem Motto bekräftigten die Schützen ihr Engagement für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Zusammenleben.

Ein weiteres Biwak fand im Autohaus Timmermanns statt, wo 280 Schützen, darunter Hubertusschützen, Grenadiere, die Schützengilde und Schützenlust, zusammenkamen.

Der Dienstag brachte unter anderem das Biwak der St. Augustinus Gruppe, bei dem ein besonderer Akzent auf Vielfalt und Zusammenhalt gelegt wurde. Ein Schützen-Pin mit der Regenbogenflagge wurde verteilt – einem Symbol für Frieden, einen achtsamen Umgang miteinander und die Akzeptanz von Vielfalt. Auch hier wurde das grausame Attentat von Solingen thematisiert, doch unter dem Strich war zu spüren, dass sich weder die Schützen noch ihre Gäste die Lebensfreude nehmen lassen. Thomas Broich