Der Neusser Künstler Christoph Rehlinghaus will das Jahr 2023 „rocken“ AlpiNEum: Teil des Netzwerks „Kulturraum Niederrhein“

Neuss · Christoph Rehlinghaus gründet eine neue Band. Wie die heißt? Natürlich „The Rehling Stones“. Und das spielt die? „Was rockiges“, lacht der Neusser Künstler. Alles ganz schön „verrockt“, doch hat das Ganze einen ernsten Hintergrund.

Was haben „Haidi“, der „weiße Hai“ und die Bergwelt gemeinsam? Christoph Rehlinghaus rollt ein großes Transparent aus. Ob das AlpiNEum kurzzeitig in ein Alpinarium verwandelt wird? Eins ist sicher: Der Künstler ist stets für eine Überraschung gut!

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Rehlinghaus ist im kommenden Jahr mit seinem „AlpiNEum“, Museum für alpine Kulturgeschichte an der Oberstraße 7, Teil einer vom Verein Kulturraum Niederrhein initiierten Veranstaltungsreihe. Das Motto: „Erdung“ – „und da wird natürlich auch Gestein und Erde thematisiert“, erklärt Rehlinghaus, „hier tut sich ein Spielraum auf, was man unter Erdung versteht“. Der Künstler lässt sich inspirieren: „Vielleicht können wir einen Brückenschlag zwischen den Alpen und dem Niederrhein hinbekommen“, spricht er von einem „Heidenspaß“ – und den sollen auch die Besucher seines AlpiNEums ab April 2023 haben. Von der „Live-Schmelze“ eines „Gletschers“ vor seiner Haustür bis zum Schiffchen, das mit einer Kamera bestückt live zeigt, wie es den Rhein herunterschippert und so den Weg von steinernen Findlingen aus den Alpen nachzeichnet – Rehlinghaus „Kreativ-Motor“ läuft auf Hochtouren. Die Bildhauer Jürgen Zaun und Michaela Masur haben ihr Mitwirken zugesagt. Margit Schopen-Richter berichtet im Rahmen einer Lesung von ihrer Kindheit in Otzenrath (musste dem Tagebau Garzweiler weichen). Auch wird Werner Härtl zu Gast im AlpiNEum sein: Der Bayer ist bekannt für seine Kunstmist-Kunst – er malt Bilder mit Dung. Musikalisch unterwegs ist das Jazz-Duo Johannes Bär und Matthias Schriefl. Die beiden wanderten durch die Alpen, spielten an ungewöhnlichen Orten und hielten ihre Tour mit der Kamera fest. Ihr Film „Auf Tour Z‘Fuaß“ wurde vom Radiosender Bayern2 zum Bergfilm des Jahres gewählt. Rehlinghaus möchte den Streifen auch in Neuss zeigen und mit einem Konzert verbinden. „Da hat sich schon eine Fangemeinde aus Regensburg angekündigt“, freut sich der Neusser. Weniger erfreut ist er von dem Gerüst an der Museumsfassade, denn hier sollte eigentlich der nahezu lebensgroße weiße Hai samt Bergspitze zu sehen sein. „Haidi – Bergwelt neu erleben!“ steht auf dem Transparent. Was sich dahinter verbirgt? „Vielleicht werden wir etwas Maritimes zaubern und das AlpiNEum kurzzeitig in ein Alpinarium verwandeln“, schmunzelt Rehlinghaus.

Eins ist sicher: Er wird auch weiter sein Museum an der Oberstraße mit Leben füllen. „Dies ist ein Ort der Begegnung. Und es ist schön, wenn die Besucher hier zum Nachdenken angeregt werden“, weiß Rehlinghaus. Aber bitte das Schmunzeln nicht vergessen... Rolf Retzlaff