Alt-Ikea: Zwei Teams sind weiter im "Planungs-Rennen"

Kaarst · Vier Teams hatten eine Woche lang in der Entwurfswerkstatt geplant, getüftelt, gezeichnet und mit den Bürgern über die Zukunft des Gewerbegebiets Kaarst-Ost mit dem ehemaligen Ikea-Areal diskutiert, heute sollte der Gewinner bekannt gegeben werden.

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart und Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus (v.l.) präsentierten heute das Ergebnis der einwöchigen Entwurfswerkstatt: Zwei Entwürfe sind noch im Rennen.

Foto: Rolf Retzlaff

Doch es gab eine Verlängerung: Die Jury lässt zwei Entwürfe im Rennen, am 27. Februar soll der Gewinner vorgestellt werden. Die Teams von Scheuvens Wachten plus aus Dortmund und der Ulrich Hartung GmbH aus Bonn werden dann ihre nachgearbeiteten Entwürfe präsentieren.

Plan von Plan von Scheuvens Wachten plus

Foto: Scheuvens Wachten plus

Scheuvens Wachten überzeugte unter anderem durch einen kleinflächigen, mit öffentlichem Raum (Begrünung, Stellplätze, Straßen) umgebenen Gebäuden. "Ein Stadtbezirk, in dem intensiv gearbeitet wird", will Sigurd Trommer, Vorsitzender der Fachjury, den Begriff eines Gewerbegebietes angesichts der hochwertigen Planung vermeiden.

Plan der Ulrich Hartung GmbH

Foto: Ulrich Hartung GmbH

Die Ulrich Hartung GmbH punktete zum Beispiel mit dem Blick von der Neersener Straße aus auf architektonisch interessante Gebäude stattauf Hausrückseiten sowie einer hochwertigen Nutzung öffentlicher Räume. "Da könnte man auch Gastronomie unterbringen, weil's hier so schön ist", weiß Trommer.

"Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Jetzt beginnt die Nachspielzeit — und da fallen ja oftmals mehr Tore als in den 90 Minuten zuvor", macht die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart deutlich, "unser Ziel ist, das Beste für Kaarst zu erreichen." Mit weniger wolle man sich nicht zufrieden geben. Und so riet auch Reimer Molitor, Geschäftsführender Vorsitzender des Vereins Region Köln/Bonn zur Geduld: "Auf der linken Rheinseite von Bonn bis zum Niederrhein werden Sie keine vergleichbare Fläche finden. Sie können sich aussuchen, was sie hierhin haben wollen. Und da müssen Sie durchhalten", empfiehlt Molitor.

Voraussetzung, auch für Betriebe aus Düsseldorf, Köln und Co. interessant zu werden, ist eine qualitativ hochwertige Überplanung des Gewerbegebietes Ost. Beide Entwürfe, die jetzt noch im Rennen sind, sehen eine kleinflächige Entwicklung vor (Burkhart: "Große Hallen zum Beispiel für Logistik wird es hier nicht geben."), Wohnbebauung ist nicht vorgesehen. Scheuvens Wachten liebäugeln mit einer Brücke über den Nordkanal, "aber das würde eine lange Rampe als Auffahrt notwendig machen und viel Geld kosten", so Trommer.

Jetzt stehen weitere Gespräche mit den verbliebenen Teams an. Erste Vorstellungen der überarbeiteten Pläne stehen auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschusses am 7. Februar. Ehrgeiziges Ziel: Am 25. und 26. April möchte die Wirtschaftsförderung die ehemaligen Ikea-Grundstücke, die jetzt im Besitz der Stadt sind, auf der polis Convention in den Düsseldorfer Böhler-Werken anbieten. Die polis Convention ist die bundesweit führende Messe für Stadt- und Projektentwicklung.

Für die Attraktivierung öffentlicher Flächen wird die Stadt erst einmal Geld in die Hand nehmen müssen. Das ist notwendig, um die Planung qualitativ hochwertig zu gestalten. Burkhart: "Das ehemalige Ikea-Grundstück ist nur ein Teil des Gewerbegebietes. Wir hoffen, hier Impulse setzen zu können, die ansteckend wirken auf die angrenzenden Betriebe."