Bürgerkonferenz: Nicht nur Senioren sollen beim Sozialplan Alter mitwirken

Kaarst · Ist Kaarst für Senioren lebens- und liebenswert? Was fehlt, welche Angebote müssen ausgebaut werden, wo läuft alles bestens? Über diese und zahlreiche weitere Fragen will die Stadt Kaarst in Zusammenarbeit mit zwei begleitenden Forschungsinstituten am kommenden Montag, 18. April, 16 bis 19 Uhr, gemeinsam mit Bürgern aus allen Stadtteilen diskutieren.

Hier spielt die Musik: Viele ältere Kaarster Bürger sind aktiv — wie hier beim Sternstunden-Café des Hauses der Senioren. Jetzt sollen die Lebensbedingungen für die ältere Generation unter die Lupe genommen werden. Alle Bürger können mitwirken.

Foto: Foto: Rolf Retzlaff

Diese direkte Bürgerbeteiligung ist Phase zwei des Sozialplans Alter.

Im Dezember 2014 hatte der Stadtrat beschlossen, diese Expertise durchzuführen mit dem Ziel, die Lebensbedingungen in Kaarst für die rund 13.500 Menschen ab dem 60. Lebensjahr (32 Prozent der Kaarster Bevölkerung) unter die Lupe zu nehmen. Im ersten Schritt wurden Fragebögen mit 35 Fragen an 1.200 zufällig ausgewählte Kaarster in der betreffenden Altersgruppe verschickt. Alle Stadtteile wurden bedacht, in Driesch wurden sogar alle 199 Bürger 60 plus angeschrieben. 411 Fragebögen wurden ausgefüllt an die Verwaltung zurück geschickt. „Das sind knapp 35 Prozent, laut den beiden Forschungsinstituten ein tolles Ergebnis“, erklärt Gerd Eisenach, Leiter des städtischen Seniorenbüros. Bereits ab einer Rücklaufquote von 20 Prozent sei das Ergebnis repräsentativ, „und die wurde in allen Stadtteilen erreicht“, freut sich Eisenach. Im Januar folgte dann ein Expertentreffen mit Vertretern der Vereine, Organisationen und Institutionen.

Und am kommenden Montag ist erneut die Meinung aller Kaarster Bürger gefragt, egal ob Jung oder Alt, schließlich geht es auch um ein Miteinander der Generationen. Eröffnet wird die Bürgerkonferenz durch Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus und Gerd Eisenach. Danach werden kurz erste Ergebnisse aus der Fragebogenaktion vorgestellt. Anschließend haben die Besucher Gelegenheit, neun Thementische zu besuchen. „Wohnformfinder“, „Sport- und Bewegungsbegeisterte“ und „Informationsoptimierer“ werden hier zum Beispiel zu finden sein. Die Besucher können Anregungen zum jeweiligen Thema auf einen Zettel schreiben. Welche Themen hier auf den Tisch kommen, wird nach einer kurzen Pause dargestellt. Auch liegen Listen aus, in denen Bürger ihr Interesse an der Mitarbeit in einer Projektgruppe bekunden können. Diese Projektgruppen sollen mit ihrer Arbeit Ende Mai / Anfang Juni beginnen, Abschluss ist für Ende 2016 / Anfang 2017 geplant.

Die Ergebnisse fließen dann in einen Abschlussbericht zum Sozialplan Alter, der als Handlungsempfehlung an die Politik weiter gegeben wird.

(Kurier-Verlag)