Soll der Bolzplatz an der Kölner Straße in Büttgen einer Unterkunft für Flüchtlinge weichen? Bolzplatz an der Kölner Straße soll bleiben
Kaarst · Soll der Bolzplatz an der Kölner Straße in Büttgen einer Unterkunft für Flüchtlinge weichen? Die Freien Demokraten wollen diese Möglichkeit von der Verwaltung prüfen lassen, die CDU läuft Sturm gegen dieses Vorhaben, das am 18. Oktober im Sozial- und Gesundheitsausschuss (öffentlich, 18 Uhr, Bürgerhaus, Am Neumarkkt 6, Clubraum 3, zweite Etage) beraten wird.Bürgermeisterin Uschi Baum hatte in der vergangenen Ratssitzung ein „Strategiepapier zur Unterbringung von geflüchteten Menschen“ vorgestellt.
Darin steht unter anderem, dass am Standort Kölner Straße ein vergleichbares bauliches Konzept wie an der Rotdornstraße – vier Reihenhäuser für bis zu 24 Personen – realisiert werden könne. „Im Strategiepapier („Bestandspapier“) zur Unterbringung geflüchteter Menschen zeigt die Verwaltung einen hohen Bedarf an zusätzlichem Wohnraum für geflüchtete Menschen auf, der aktuell nur durch die außergewöhnliche Unterstützung der Kaarster Bevölkerung in Form der Bereitstellung von privatem Wohnraum sowie der Bereithaltung von drei Turnhallen zur kurzfristigen Unterbringung bedient werden kann. Es muss daher das Ziel sein, so schnell wie möglich mittel- und langfristige Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen, um auch in der Zukunft die Zuweisungsquoten nachhaltig und sozial verträglich umsetzen zu können“, heißt es im Antrag der FDP.
„Als zuständiger Wahlkreisvertreter für den Bereich der Kölner Straße spreche ich mich mit aller Deutlichkeit gegen diese Pläne aus. Der Bolzplatz muss erhalten blieben“, erklärt CDU-Ratsmitglied Volker Begas. Lars Christoph, der den Wahlkreis vor Begas über zehn Jahres im Rat vertreten hat, ergänzt: „Wir haben keinen anderen Bolzplatz als diesen im gesamten Büttger Süden. Bereits aktuell wie auch absehbar in den kommenden Jahren vollzieht sich in diesem Bereich, der zu großen Teilen Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre entstanden ist, ein Generationswechsel. Spiel- und Freiflächen für die wieder ansteigende Zahl von Kindern sind daher unerlässlich.“ Begas und Christoph betonen, dass ihre Ablehnung nicht mit der vorgesehenen Nutzung der geplanten Bebauung zur Flüchtlingsunterbringung zu tun habe, sondern dass sie jegliche Bebauung des Bolzplatzes ablehnen. „Der unbestreitbare Druck bei der Bereitstellung von Wohnraum für geflüchtete Menschen darf doch nicht dazu führen, dass wir jetzt die notwendigen Spiel- und Bolzplätze für unsere Kinder zubetonieren“, so Begas. Vielmehr sei ein durchdachtes Gesamtkonzept erforderlich.
Auch der Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Büttgen, Lars Witte, spricht sich für den Erhalt des Bolzplatzes aus: „Ausreichende Bewegungs- und Spielmöglichkeiten für unsere Kinder und Jugendlichen sind unerlässlich. Es muss unser Ziel sein, vorhandene Flächen zu attraktivieren, wie wir dies bereits sehr erfolgreich mit dem Spiel- und Freizeitbereich am Bruchweg in Holzbüttgen getan haben. Diesen Kurs sollten wir auch an anderen Stellen fortsetzen. Die Bebauung des Bolzplatzes an der Kölner Straße würde hingegen genau in die entgegengesetzte Richtung gehen.“ Rolf Retzlaff