Ehrenamtler gesucht: Wer möchte sich in der Quartiersarbeit engagieren? So können Sie das Leben in Ihrem eigenen Stadtteil mitgestalten
Kaarst · Die Stadt Kaarst ist bekannt für ihre hervorragend funktionierende „Ehrenamtler-Szene“, doch jetzt sind die engagierten Bürger mehr denn je gefragt: Die Stadtkasse ist klamm, die Angst vor der Haushaltssicherung zwingt zu Sparmaßnahmen – und das bekommen auch die Stadtteilquartiere zu spüren. Vor allem das Quartier Kaarst Mitte im Albert-Einstein-Forum und das Quartier im Johanniter-Zentrum im Kaarster Osten sind davon betroffen. Jetzt setzen die Träger erneut auf ehrenamtliche Mitwirkung, um so ein lebendiges Stadtteil-Leben aufrecht zu erhalten und zu bereichern.
Nach dem Weggang von Quartiersmanager Andreas Vollmert wird es keinen Nachfolger geben: Die Förderquelle ist versiegt. „Von den Angeboten, die Herr Vollmert initiiert hatte, können wir dank des Einsatzes von Ehrenamtlern den einmal im Monat mittwochs stattfindenden Nachbarschaftstreff sowie das einmal monatlich samstags stattfindende öffentliche Kochevent aufrechterhalten“, erklärt Petra Kinzel, Leiterin des Sozialen Dienstes im Johanniter-Zentrum Kaarst. „Natürlich würden wir uns sehr über weitere Ehrenamtler freuen, um vorhandene Angebote auszubauen oder neue aufzubauen“, macht sie deutlich, dass in den Räumlichkeiten an der Straße Am Sandfeld durchaus noch Quartiersarbeit geleistet werden könne – nur eben auf ehrenamtlicher Basis (weitere Infos unter Tel. 02131/40 67 0 oder petra.kinzel@jose.johanniter.de).
Auch im Stadtteil-Quartier Kaarst Mitte setzt die Stadtverwaltung auf die Mitarbeit der Bürger. Das Förderprogramm für die Quartiersarbeit am Standort Albert-Einstein-Forum ist ausgelaufen und damit auch die Finanzierung einer hauptamtlichen Kraft. „Mit Blick auf die Haushaltskonsolidierung bleibt für die Stadt Kaarst die Prämisse, das Angebot kostenneutral zu halten“, erklärt Stadtsprecher Henry Kreilmann. Das Projekt an diesem Standort soll aber nicht aufgegeben werden. Aktuell werden Gespräche geführt, wie die Quartiersarbeit fortgeführt werden kann. Daran beteiligt sind neben Vertretern der Stadt auch soziale Träger. Aktuell ist der Bereich 50 – Soziales – damit beschäftigt, sowohl die Organisation des Quartiers als auch die Optimierung der Abläufe in Angriff zu nehmen. Mittelfristig ist geplant, über die Beauftragten für Integration und für Menschen mit Behinderung Angebote mit inklusivem Charakter in den Anbau zu holen und das Angebot so zu beleben.
Aber das Quartier Kaarst Mitte liegt nicht vollends im „Dornröschenschlaf“. Es stehen bereits einige Angebote auf dem Plan. Im Multifunktionsraum finden regelmäßig der Digital-Treff (jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat, ab 16 Uhr), das Quartiers-Frühstück, der Stammtisch der Computerfreunde Niederrhein (jeden Dienstag, 16 Uhr) sowie der neue Spieletreff (jeden ersten Sonntag im Monat, 14.30 bis 17 Uhr) statt. Außerdem steht der Literaturtreff in den Startlöchern, der ab dem 7. März jeden ersten Donnerstag im Monat, 14.30 bis 16 Uhr, Bücherfreunde und Leseratten einlädt. Wie der Treff für Literaten aussehen soll, ist für die Initiatorin Ingrid Hartmann-Scheer, die das Angebot ehrenamtlich anbietet, ebenso offen wie die möglichen Genres. „Mein Vorschlag: Alle gemeinsam lesen immer ein Buch, das dann beim nächsten Termin besprochen wird.“ Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Den Spieletreff macht das ehrenamtliche Engagement der Kaarsterin Birgit Hügens möglich. „Ich spiele selbst gerne und freue mich, wenn sich tolle Spielerunden ergeben und sich Menschen zusammenfinden, die auch Spaß daran haben.“ Anmeldungen und weitere Informationen bei Birgit Hügens unter Tel. 02131/60 18 95 oder 01578/7 69 79 24 – auch per WhatsApp – oder per E-mail an b.huegens@googlemail.com.
Jetzt sollen gezielt ehrenamtliche Kräfte motiviert werden, Angebote und Treffs ins Leben zu rufen und zu betreuen. Für mögliche Termine hat eine Mitarbeiterin des Bereichs Soziales (Jana Kendziora, Tel. 02131 987-272, Mail jana.kendziora@kaarst.de) den Belegungsplan des Multifunktionsraums im Blick. Eine darüber hinausgehende Koordination erfolgt von dieser Stelle aber nicht.
Jetzt sind also wieder die Kaarster Ehrenamtler gefragt: Sie können ihr direktes Lebensumfeld attraktiver gestalten durch ihr Engagement in einem Quartier.