Ordensschwester Hatune Dogan findet klare Worte zur Flüchtlingspolitik

Kaarst · Ordensschwester Hatune Dogan ist eine leidenschaftliche Frau, wenn es darum geht, Menschen in Not zu helfen. Aber sie findet auch deutliche Worte, wenn es um die Zukunft Europas geht: "Wir dürfen nicht die Wölfe ins Land lassen und die Schafe draußen lassen", ermahnt die Leiterin der Stiftung "Helfende Hände" die Politiker, besser darauf zu achten, wem sie Unterschlupf gewähren.

Schwester Hatune Dogan hatte auf Einladung von Gino Collica (links), dem Bischof der Autonomen Bischöflichen Prälatur, in der Aula des Vorster Georg-Büchner-Gymnasiums vor rund 60 Besuchern unter anderem ihre Stiftung „Helfende Hände“ vorgestellt. Begrüßt wurde sie von Uschi Baum (rechts), der stellvertretenden Kaarster Bürgermeisterin und Vorsitzenden des Vereins Flüchtlingshilfe Kaarst.

Foto: Rolf Retzlaff

"Natürlich müssen wir die Türen für Flüchtlinge offen lassen! Es gibt Verfolgte, deren Kinder vor ihren Augen abgeschlachtet wurden, es gibt misshandelte Kinder und Frauen — aber es werden zum Beispiel nicht alle Syrer verfolgt", weiß die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Sie musste selbst im Alter von 14 Jahren mit ihrer christlichen Familie aus der Türkei fliehen, weil ein moslemischer Nachbar gedroht hatte, ihren Vater umzubringen. Bis dahin hätten die sunnitischen Moslems rund 300 Mädchen aus ihrem Dorf entführt; sie selbst habe sich mit sechs Jahren zum ersten Mal einem Vergewaltigungsversuch widersetzen müssen. Sie habe miterleben müssen, wie während einer Hochzeit die Brautjungfer angeschossen und Braut entführt worden sei.

Erlebnisse, die die heute 46-Jährige prägten. Sie reist in die Krisengebiete, hilft dort den verfolgten und misshandelten Menschen. Für sie ist klar: Im Zeichen des Koran passieren unglaubliche Gräueltaten. Deshalb fordert sie zum Beispiel die Schließung der Koranschulen in Deutschland. Zur Begründung führt sie das Beispiel einer befreundeten Familie an, deren Sohn gemeinsam mit dem benachbarten Moslem-Jungen wie ein Bruderpaar aufgewachsen ist. Doch als das Kind mit vier Jahren die Koranschule besuchte, sprach es nicht mehr mit der Familie, vermied den Kontakt mit seinem bis dahin treuen Freund. "Seine Begründung war, dass er jetzt ein echter Moslem sei und die deutsche Familie sei ungläubig und schmutzig", erklärt Schwester Hatune, "das Kind nimmt ernst, was ihm gelehrt wird." So verbiete der Koran die Freundschaft mit so genannten Ungläubigen; schlimmer noch, man müsse sie töten.

Dabei will sie keinesfalls alle Moslems angreifen — schließlich gibt es auch in ihrer Stiftung moslemische Mitglieder: "Ich rede hier von der Familie der Salafisten — vom Islamischen Staat bis zu Boko Haram und Al Kaida." Hier sehe sie die Gefahr des religiösen Fanatismus — der durchaus nur bei einem kleinen Teil der Moslems zu finden sei: "Die meisten Moslems kennen den Koran kaum oder gar nicht — zum Glück", so Schwester Hatune. Dennoch sieht sie die Gefahr einer Parallelgesellschaft: "Wer sich nicht an unseren demokratischen Gesetze hält, hat hier nichts zu suchen."

Das sieht Uschi Baum, Vorsitzende der Kaarster Flüchtlingshilfe, ähnlich: "Wir müssen klare Regeln für Flüchtlinge aufstellen und strengstens darauf achten dass sie eingehalten werden. Die Menschen, die nach Deutschland kommen, müssen sich ohne wenn und aber integrieren."
Schwester Hatune warnt die Politiker, nicht länger zuzusehen, wie immer mehr Flüchtlinge ins Land kommen. Man müsse mehr darauf achten, wer die "wahren" Flüchtlinge seien. Und wenn die Regierung dies nicht leisten könne, solle sie sich Hilfe holen — zum Beispiel bei Menschen wie Schwester Hatune. Sie beherrscht 14 Sprachen, war in vielen Krisenländern unterwegs: "Warum bitten die Politiker nicht unsere Bischöfe um Hilfe? Es gibt viele aus dem Orient stammende Menschen, die in der Lage sind, sich ehrenamtlich zu engagieren." Und sie bekräftigt nochmals: "Ich bete, dass die Tür für Flüchtlinge nicht zugemacht wird — aber wir stehen in der Verantwortung, den Frieden in Europa für unsere Kinder und Enkelkinder zu bewahren."

Die Hatune-Stiftung

Die Hatune-Stiftung mit Hauptsitz in Warburg sammelt Spenden für verschiedene Projekte weltweit, zum Beispiel in Indien, Nepal, Ägypten, Irak und Jordanien. In den Jahren 2014/15) wurden viele Hilfsmittel — Gelder, Sachspenden und Manpower — für Projekte im Nahen Osten verwendet. Schwester Hatune kämpft dort gegen die Verfolgung von Christen und anderen Minderheiten, zum Beispiel den Yeziden, deren Lebensraum vom Islamischen Staat und anderen Terrorgruppen bedroht ist. Am 21. April reist sie nach Guatemala: "Hier werde ich mich um traumatisierte Mädchen und Frauen kümmern. Ich spreche ihre Sprache, sie fassen schnell Vertrauen zu mir. So können sie an meiner Schulter weinen."
Weitere Informationen gibt es unter www.deutsch.hatunefoundation.com.