Mädchen fesselte sich selbst an Pfahl Entführung war erfunden
Dormagen /Neuss · Mit einer Pressemitteilung vom 18. November suchte die Polizei Zeugen in einem ungewöhnlichen Fall von Freiheitsberaubung. Eine Jugendliche war an einen Schildermast gebunden aufgefunden worden und hatte berichtet, von einem unbekannten Mann mit langen, schwarzen Haaren entführt worden zu sein.
Trotz gefesselter Handgelenke, war es dem Mädchen gelungen, eine Freundin zu kontaktieren und sie um Hilfe zu bitten. Dass diese Freundin richtiger Weise sofort die Polizei informierte, hatte die Jugendliche nicht vorhergesehen. Und so verstrickte sie sich in den folgenden Anhörungen immer weiter in eine Geschichte, die, wie sich jetzt herausstellte, ihrer Phantasie entsprungen war.
Tatsächlich war ihr während einer Busfahrt schlecht geworden, woraufhin sie an einer Haltestelle ausstieg. Ein besorgter Fahrzeugführer hielt an und erkundigte sich, ob sie Hilfe benötigte.
Das lehnte die Jugendliche aber ab. Der Autofahrer setzte seinen Weg fort. Doch das Mädchen spann die Situation in Gedanken weiter und inszenierte die ausgedachte Entführung, indem sie sich mit eigenen Mitteln an dem Pfahl festband.
Neueste Zeugenaussagen ließen nun begründete Zweifel an der Geschichte aufkommen und letztlich räumte das Mädchen ein, gelogen zu haben. Sie erwartet nun selber eine Anzeige, wegen des Vortäuschens einer Straftat.
Für die Polizei steht auf jeden Fall fest: Den beschriebenen Unbekannten, der scheinbar grundlos junge Frauen entführt, gibt es nicht.