Initiativkreis Nordstadt zieht Bilanz+++Heimatpreis für den Verein? Von Bolzplatz und Skulpturenpfad bis Nikolausmarkt und Nordpark-Öffnung
Nordstadt · Der Initiativkreis Nordstadt will das Wir-Gefühl „henger de Bahn“ stärken und eine hohe Identifikation der Bürger mit ihrem Stadtteil erreichen. Das gelingt den Ehrenamtlern mit hohem Engagement und zahlreichen Aktionen, wie jetzt auf der Jahreshauptversammlung deutlich wurde.
Geschäftsführerin Ingrid Schäfer eröffnete ihren Geschäftsbericht mit einer kritischen Anmerkung: „Nach wie vor ist der Initiativkreis sehr ungeduldig wenn es um die Realisierung unserer Projekte geht, die uns von der Stadt zugesagt wurden. Und so muss ich bedauerlicherweise mehr Projekte auflisten, die noch nicht erledigt sind, als solche mit positivem Ergebnis.“ Als Beispiele nennt sie die noch immer nicht gelöste Taubenproblematik an der Bahnhofsunterführung sowie die weiterhin hohe Gänsepopulation am Jröne Meerke. In letzterem Fall
Gänseproblematik: „Rhein-Kreis ist der Verhinderer“
sei allerdings der Rhein-Kreis der „Verhinderer“, weil er eine Eientnahme der Gelege ablehne. „Der Initiativkreis fordert die Stadt auf, durch die Anlage einer höheren und dichten Hecke um den Spielplatz dessen Nutzung zu ermöglichen, da der Sichtschutz die Gänse dort fernhält. Ansonsten soll das ausgewiesene Naturschutzgebiet der Erholung in der freien Natur mit Verweilqualität auf den Sitzbänken dienen“, so Schäfer.
Mit Blick auf das Bahnhofsumfeld machte sie deutlich, dass der Initiativkreis sich in den Planungswettbewerb für das Bauer & Schaurte-Gelände eingebracht habe. Sie sei zuversichtlich, dass zum Beispiel die älteste Werkshalle und der Kamin erhalten blieben. „Darüber hinaus haben wir angeregt, auf die Bedeutung dieses ehemaligen Industriestandortes durch
Bauer & Schaurte: „In die Planungen eingebracht“
ein Kunstwerk mit Bezug auf INBUS für nachfolgende Generationen genauso aufmerksam zu machen, wie auf die dann wieder stärker in den Fokus rückende Bedeutung des Weißenberger Weges als historische Straße“, erklärte Schäfer. Der Mittelteil des alten Verwaltungsgebäudes sei allerdings wegen der geplanten Verbreiterung der Further Straße nicht möglich.
Mit den Abbrucharbeiten auf dem B&S-Areal solle noch in diesem Jahr begonnen werden. Auf dem Gelände seien Wohnungen und Gewerbe geplant, aber auch drei Kindertagesstätten. Weiter am Ball bleiben will der Initiativkreis mit Blick auf einen Ersatz für den Bolzplatz am Schwimmbad, der einem Kita-Provisorium weichen
Bolzplatz-Ärger: Kita-Neubau verhindert Ballspielfläche
musste. Es war ein neuer Platz direkt neben der Fackelbauhalle an der Neusser Weyhe geplant. „Die SVG Weissenberg, die Bruderschaft und das Sportamt stehen dem Vorhaben positiv gegenüber“, sagte Schäfer. Doch dann gab es eine neue Nachricht: Hier soll eine Kita gebaut werden.
Aber die Geschäftsführerin konnte auch positive Nachrichten vermelden: Der Stadtrat hatte grünes Licht für die Verlegung der Schützensteine durch die Bruderschaft auf dem St.-Sebastianus-Platz gegeben, die Öffnung des Nordparks für die Bürgerschaft geht voran, der
Skulpturenpfad im Jostensbusch weitergeführt
Jostensbusch wurde nach Umgestaltung wiedereröffnet. Hier konnte der Initiativkreis dank Beate Prickings Engagement den Skulpturenpfad mit einer Arbeit der Künstlerin Carola Eggeling weiterführen – übrigens ohne Steuergelder finanziert, sondern ausschließlich durch Spenden und Eigenmittel des Vereins.
Nikolausmarkt: Raum der Kulturen packt wieder mit an
Ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender wird auch in diesem Jahr der vom Initiativkreis am zweiten Advents-Wochenende veranstaltete Nikolausmarkt auf der Neusser Weyhe sein. Die Vorbereitungen durch den Arbeitskreis um Toni Schäfer und Rolf Arnold laufen auf Hochtouren, Ingrid Schäfer kümmert sich um die Besetzung der Buden. Eine gute Nachricht: Beim schweißtreibenden Auf- und Abbau wird wie schon im Vorjahr ein Team des Raums der Kulturen tatkräftig anpacken.
Gottfried Scheulen vom Arbeitskreis Geschichte berichtete über die Arbeit am zweiten Band der „Wege durch die Nordstadt“ sowie informative Ausflüge in der Nordstadt. Auch waren er und Peter Dieter Schnitzler maßgeblich an der Planung der Neugestaltung des Nordparkgeländes beteiligt.
Dieter Nehr vom Arbeitskreis Brauchtum freute sich in seinem Bericht über die Beliebtheit der Mundart-Stammtische, bei denen Platt „jekallt“ und oft auch gesungen wird. Schatzmeister Johannes Becker bewies mit seinem Kassenbericht, dass der Initiativkreis wieder einmal finanziell gut aufgestellt ist. Haupteinnahmequelle, aber auch Ausgabenposten, ist der Nikolausmarkt. Eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags hielt er nicht für notwendig.
Wird Initiativkreis mit dem Heimatpreis ausgezeichnet?
Bei all den Aktivitäten des Vereins war es nicht verwunderlich, dass Ingrid Schäfer auf den erstmals von der Stadt ausgelobten Heimatpreis hinwies, mit dem lokales Engagement zur Stärkung oder den Erhalt des Heimatgedankens belohnt werden soll. „Hierfür haben wir uns mit den Arbeitskreisen Geschichte und Nikolausmarkt beworben“, hofft Schäfer, dass das ehrenamtliche Engagement des rührigen Initiativkreises Nordstadt mit einer Auszeichnung belohnt wird.