Musiker wollen endlich wieder proben Bürokratische Hürden machen Bundesfanfarenkorps das Leben schwer
Furth · Wenn die Musik an den Schützenfesttagen spielt, wird einem warm ums Herz, aber zurzeit gibt es in einigen Kapellen Nachwuchsprobleme oder einen Mangel an Proberäumen: Das Bundesfanfarenkorps Neuss-Furth musste seine Räumlichkeiten auf der Büdericher Straße aufgeben, hat eigentlich schon eine neue Bleibe auf der Römerstraße, in „Fressnapf“-Nachbarschaft.
„Doch der Verein gerät in die Mühlen der städtischen Bürokratie“, ärgert sich der BFK-Geschäftsführer Hans-Werner Prinz.
Der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Klangkörper möchte auf der Römerstraße sein neues Probe- und Aufnahmestudio einrichten. „Immer neue Anforderungen und Nachforderungen des Bauordnungsamtes behindern das Vorhaben. Wir werden behandelt, als ob wir ein neues Gewerbeobjekt errichten wollten“, so Prinz, „eigentlich ist es jedoch nur ein Antrag auf Nutzugsänderung in einem bestehenden Hallenteil. Hier wollen wir unserer musikalischen Ausbildung nachkommen“. Prinz spricht von „ungeahnten Auflagen, mit denen wir nie gerechnet hätten. Ob Barrierefreiheit, Brandschutz oder Schall- und Wärmeschutz, ständig kämen neue Anforderungen vom Amt“.
Jetzt hat sich das Bundesfanfarenkorps an den stellvertretenden Bürgermeister Jörg Geerlings gewendet. Er habe zugesagt, sich für die Musiker einzusetzen und Kontakte zur Stadtverwaltung herzustellen. „Viele Musikvereine leiden unter der Corona-Pandemie, können nicht proben, haben keine Auftritte. Das Bundesfanfarenkorps geht den umgekehrten Weg, nämlich den des Aufbruchs. Mit einem neuen Probe- und Aufnahmestudio soll es in die Zukunft gehen. Ich hoffe, dass die Musiker bald ihr neues Heim beziehen können“, so Geerlings.
Die Stadtverwaltung versucht zu beruihen: „Dem Amt für Bauberatung und Bauordnung liegt ein Antrag auf Nutzungsänderung vor, für dessen baldige Genehmigung wir im Austausch mit dem BFK stehen und dieses unterstützen. Allerdings müssen noch einige technische Unterlagen durch den BFK beziehungsweise dessen Architekten ergänzt werden, die für eine Genehmigung entsprechend der geltenden Vorschriften nötig sind.“ Das Amt für Bauberatung und Bauordnung werde das BFK und seinen Architekten kurzfristig zu einem Beratungsgespräch einladen, um zu einem positiven Abschluss des Baugenehmigungsverfahrens und dann einer Baugenehmigung zu kommen. Hoffentlich geht dies bald über die Bühne – damit die BFK-Musiker beim Schützenfest auf der Furth endlich wieder bestens vorbereitet aufspielen können! Rolf Retzlaff