Versucht jemand absichtlich, Holzheimer Kinder zu verletzen? Glasscherben und Messerklinge auf dem Spielplatz versteckt?
Holzheim · Das war am Montag ein Schock für die junge Mutter Sarah Lorenzen: Als ihr Sohn auf dem Spielplatz an der Münchener Straße spielte, fand er plötzlich eine Messerklinge im Sand vor der Rutsche für Kleinkinder. Besonders erschreckend: Das war dort nicht der erste Fund.
Der Spielplatz an der Münchener Straße in Holzheim ist einer der größten in der Umgebung, deshalb ist er an heißen Tagen oft voll mit spielenden Kindern und deren Müttern. „Auch am Montag war es gerappelt voll“, erzählt Stefanie Damnitz, die mit ihren Kindern ebenfalls vor Ort war. „Als die Klinge gefunden wurden, holten die Eltern sofort ihre Kinder aus dem Sandkasten, viele sind nach Hause gegangen“, erzählt sie. Auch die Kinder hätten Angst, erzählt Lorenzen. Als der Stadt-Kurier vor Ort war, fragte gerade ein Mädchen seine Mutter, ob diese sich einen Laubhaufen anschauen könne – nicht, dass dort wieder ein Messer sei.
Es war auch leider nicht der erste Fund auf diesem Spielplatz“, weiß Lorenzen. In der ersten Sommerferienwoche fanden sie und andere Mütter am Ende der großen Rutsche viele Äste und Laub. Als sie das Grünzeug entfernen wollten, stellten sie fest: Es verdeckte Hunderte Glasscherben, fein säuberlich aufrecht in den Sand gesteckt. „Das muss Absicht gewesen sein“, ist die junge Mutter überzeugt, „und es waren viele verschiedene Glasfarben – das war nicht nur eine heruntergefallene Flasche!“
Verdächtig finden die Mütter auch, dass das Glas scheinbar absichtlich abgedeckt wurde. Das sei etwas anderes als die vergleichsweise wenigen Glasscherben, die dort sonst zu finden seien – viele Jugendliche würden den Spielplatz abends zum gemeinsamen Trinken nutzen, erzählen Anwohner.
Die Polizei will Lorenzen wegen der gefährlichen Funde zeitnah einschalten. Polizeisprecherin Daniela Dässel: „Von diesem Vorfall haben wir derzeit noch keine Kenntnis. Ich kann nicht bestätigen, dass wir häufiger Fälle haben, in denen Gegenstände absichtlich so platziert werden, um gezielt Kinder zu verletzten. Ein solcher Fall ist mir nicht bekannt.“ In der Statistik und Datenbank der Polizei würde, sollte auf diese Weise bewiesenermaßen ein Kind absichtlich auf dem Spielplatz verletzt werden, als Körperverletzung eingestuft. Die Mütter hoffen jetzt auf aufmerksame Anwohner oder Passanten: Wer hat, vermutlich Sonntagabend oder in der Nacht zu Montag, etwas Verdächtiges auf dem Spielplatz an der Münchener Straße gesehen? Zeugen können ihre Hinweise gern der Polizei, Tel. 02131/30 00, melden.