Morgen ist Warntag: Signale der Sirenen können Leben rettenProbelauf: Damit im Notfall alles reibungslos läuft

Menschen älteren Semesters werden diese Heultöne kennen, einige verbinden damit grausame Erlebnisse, dennoch können die lautstarken Signale Leben retten: Beim zweiten landesweiten Warntag ertönen am morgigen Donnerstag ab 10 Uhr in ganz Nordrhein-Westfalen die Sirenen – auch in Neuss. Zu den Warnmitteln gehören auch mit Lautsprechern ausgerüstete Fahrzeuge und die Warn-App NINI. In Kaarst werden die Sirenen zurzeit ertüchtigt.

Bitte merken: Im Notfall können die Sirenen-Signale Leben retten.

Neuss. Vier Sirenen werden morgen in Neuss getestet: auf einem Hochhaus am Meererhof, auf der Volksbank an der Zollstraße 2, auf dem Crown Plaza Hotel an der Rheinallee 1 sowie auf dem Quirinus-Gymnasium an der Sternstraße 49. Bis 2021 sollen 39 weitere Sirenen im Stadtgebiet installiert werden. Gesamtkosten: rund 485.000 Euro, die Wartungskosten werden sich auf jährlich circa 6.200 Euro belaufen. Der Aufbau verläuft von der Innenstadt in die Stadtteile. Auch diese Weise soll in Neuss wieder ein flächendeckendes Sirenennetz entstehen, nachdem der Stadtrat nach Ende des Kaltes Kriegs die bis dahin vom Bund unterhaltenen Sirenen nicht übernehmen wollte und diese abbauen ließ.

Was erwartet die Bürger beim morgigen Warntag? Als erstes Signal ist über die Sirenen ein Dauerton von einer Minute mit der Bedeutung „Entwarnung“ zu hören. Danach erfolgt um 10.06 Uhr ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton mit der Bedeutung „Warnen – Radio einschalten und auf Durchsagen achten“. Um 10.12 Uhr schließt der Probealarm wieder mit einem Dauerton für Entwarnung. Die Warn-App „NINA“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) löst per Push-Benachrichtigung eine Warnmeldung aus.

In diesem Jahr steht der Warntag unter dem Motto „Zusammen warnen“. Denn was viele nicht wissen: Beim Thema Warnung sind neben der Feuerwehr viele beteiligt, unter anderem der Deutsche Wetterdienst (DWD), der öffentlich-rechtliche Rundfunk, die Kommunen und der Rhein-Kreis Neuss.

„Die erfolgreiche Umsetzung der kommunalen Warnkonzepte erfordert ein reibungsloses Zusammenspiel aller Beteiligten. Und da verhält es sich wie überall im Leben: Das muss geübt werden“, erläutert Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Das dauerhafte Ziel des Warntags sei es, ein Bewusstsein in der Bevölkerung für das Thema Warnung zu schaffen. Stefan Meuter vom Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss erläutert: „Was bedeutet das Signal und wie muss ich mich jetzt verhalten? Diese Frage darf man sich nicht erst im Ernstfall stellen, denn dann kann es zu spät sein. Deshalb wollen wir mit dem landesweiten Warntag vorsorglich sensibilisieren und informieren.“ Er verweist auf weitere Informationsquellen wie die Internetseite warnung.nrw. Hier hat das NRW-Innenministerium ausführliche Informationen zum Thema „Warnung“ und zum landesweiten Warntag bereitgestellt. Dort finden sich auch der neue Flyer 2019 und der Flyer 2018 („Basiswissen“) in verschiedenen Sprachen zum Download.

Der gemeinsame Appell von Hans-Jürgen Petrauschke und Stefan Meuter fällt denn auch eindeutig aus: „Merken sie sich die Warnsignale der Sirenen, schalten sie das Radio ein und installieren sie NINA auf ihrem Handy!“Rolf Retzlaff