Landesgartenschau 2026 – der erste Baum steht: Bürgermeister Breuer: „Ein neues Kapitel in der Stadtgeschichte wird aufgeschlagen!“
Neuss · Eine „schwere Last“ ruht auf den noch zarten Ästen der Roteiche, schließlich wurde mit deren Pflanzung „ein neues Kapitel in der über 2040 Jahre währenden Geschichte der alten Römerstadt Neuss aufgeschlagen“, so Bürgermeister Reiner Breuer. Denn mit dem Einbringen der „Quercus rubra“ in die Erde starteten offiziell die Pflanzarbeiten für die Landesgartenschau (Laga) im Rennbahnpark. Da ließ es sich Ministerpräsident Hendrik Wüst als Schirmherr der Laga nicht nehmen, persönlich zum symbolischen Spatenstich in die Quirinusstadt zu kommen.
Der Roteiche sollen bis März 199 weitere Bäume folgen, im Herbst werden weitere 2.000 Bäume auf dem 38 Hektar großen Laga-Gelände gepflanzt. Und so beginnt die Verwandlung des Rennbahnparks in einen Bürgerpark.
„Der Baum wird reiche Früchte tragen für die Bürger“, machte Wüst deutlich, dass hier „etwas Großes“ entstehe: „Die Landesgartenschau 2026 in Neuss ist ein bedeutendes Ereignis für die Stadt, die Region und das gesamte Land: eine Gartenschau mitten im Ballungsgebiet und in direkter Rhein-Nähe. Eine Gartenschau, die viele aktuelle Themen unserer Gesellschaft aufgreift: Klimaanpassung, Naherholung, Grünflächen, Landwirtschaft oder Mobilität. Ich bin sicher, dass die Landesgartenschau neue Impulse setzen und ein Hebel sein wird, diese Themen ganz konkret anzupacken.“
Für Bürgermeister Breuer war der Termin am vergangenen Montag mehr als „nur“ ein Spatenstich zur Landesgartenschau: „Hier an dieser Stelle, wo auf der Rasenbahn einmal Pferderennen stattfanden, entsteht ein Park für alle Bürgerinnen und Bürger, eine neue und alte Heimat mitten in Nordrhein-Westfalen, mitten im Herzen der Stadt Neuss.“ Dann begann sein „Begrüßungs-Marathon“: Besondere Gäste waren neben Ministerpräsident Wüst auch der Landtags-Präsident André Kuper, Regierungspräsident Thomas Schürmann von der Bezirksregierung Düsseldorf (Breuer: „Erst letzten Dienstag haben wir mit Ihren Experten eine Fünf-Zentner-Bombe hier rausgeholt, gerade noch rechtzeitig vor dem Spatenstich ...“), Hans-Jürgen Petrauschke als Landrat des Rhein-Kreises und Vorsitzender des Regionalrates, IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, die Landtagsabgeordneten Dr. Jörg Geerlings und Simon Rock sowie die Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe und Daniel Rinkert, der Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau sowie die Neusser Ehrenbürgerin Professorin Rita Süssmuth und zahlreiche Mitglieder des Stadtrates. Schließlich gab der Verwaltungschef noch ein Versprechen in Richtung Schützenpräsident Martin Flecken ab: „Ja, das Schützenfest findet auch während der Landesgartenschau 2026 statt – das ist sicher.“ Vielleicht könnten Schützenpräsident und Komitee dann aber ein paar mehr Gäste im Zelt und auf der Wiese willkommen heißen, „die sich dieses herrliche Spektakel einmal ansehen wollen“, frohlockte Breuer. Und er blickte weiter voller Enthusiasmus nach vorn: „Wir gestalten unsere Zukunft! Wir sichern die Spuren der Vergangenheit und setzen zugleich ,Spuren der Zukunft’, wie der Titel der Planung vom Landschaftsarchitekten Franz Reschke für dieses Areal lautet, die wir mit erheblichen eigenen Mitteln der Stadt Neuss umsetzen.“ Mit der Laga und dem Bürgerpark wolle man die Lebensqualität in Neuss sichern und ausbauen. „Natur, Sport, Freizeit und Erholung, Kunst und Kultur sowie das Brauchtum werden hier über 38 Hektar Raum für vielfältige Erlebnisse geben.“ Erlebnisse und Angebote, die die Neusser Bürger mitgestalten wollen. Sowohl Breuer als auch Wüst waren sich einig, dass das Engagement aus der Bürgerschaft und deren Einbindung in die Planungen vorbildlich seien. Dafür sorgen die eigens gegründete Landesgartenschau GmbH unter Leitung von Geschäftsführerin Annette Nothnagel und der Mitmachverein „Grünes Herz“, der sich zum Beispiel für Baumpatenschaften stark macht (lesen Sie hierzu den Artikel auf Seite 1). Annette Nothnagel ist überwältigt von dem großen Interesse der Bürger an „ihrem“ Park: „Schon jetzt sind unglaublich viele Menschen für den Park aktiv und kümmern sich darum, dass hier ein lebendiger Ort entsteht: mit Sport, Natur, Kultur, Begegnung und gemeinsamen Festen. Dieses Miteinander ist einzigartig und wird bei der Landesgartenschau als Gastfreundschaft spürbar sein.“
Doch jetzt gilt es erst einmal, die Roteiche und ihre weiteren „Grünen Freude“ zu pflegen: Der Baum kann immerhin stolze 400 Jahre alt werden. Eine lange Zeit, die genutzt werden kann, um den Bürgerpark von einem „Rohdiamant“ in einen „Edelstein“ zu verwandeln, wie Wüst so schön sagte.