Wegen Corona-Pandemie Keine Gottesdienste: „Bei aller Sorge die Fürsorge nicht vergessen!“

Neuss/Kaarst · Eine Gemeinde ohne Gottesdienste? Kaum vorstellbar, und dennoch Realität – wegen der Coronakrise. Die Zusammenkunft der Gläubigen darf im Erzbistum Köln, zu dem Neuss und Kaarst gehören, nicht mehr stattfinden. Die Gotteshäuser bleiben tagsüber für die Bürger geöffnet – vorerst.

Monsignore Guido Assmann hält – wie seine Priesterkollegen – Gottesdienste unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab.

„Es finden in unseren Kirchen Gottesdienste statt, allerdings vorerst bis 10. April unter Ausschluss der Öffentlichkeit“, erklärt Monsignore Guido Assmann, Oberpfarrer und Kreisdechant. Dennoch soll der Zusammenhalt in den Gemeinden gepflegt werden: „Jeden Abend um 19.30 Uhr läuten die Kirchenglocken. Ein Zeichen, dass die Priester in den Kirchen und die Menschen zuhause beten. Wir können nicht zusammen kommen, aber gemeinsam beten“, so Assmann.

„Wir beten besonders für die kranken Menschen, für diejenigen, die im Dienst sind zum Wohle anderer Menschen, für diejenigen, die das öffentliche Leben aufrecht erhalten“, weiß der Monsignore. Er weist auch auf ein Online-Angebot der katholischen Kirche hin. Unter domradio.de werden Heilige Messen aus dem Kölner Dom live übertragen. Die evangelische Kirche in Kaarst plant das Streamen von Gottesdiensten. Weitere Infos gibt es unter www.evangelisch-in-kaarst.de.

Aber nicht nur die Messen und Gottesdienste fallen aus, auch in anderen Bereichen gibt es starke Einschränkungen. „Vorerst bis zum 1. Mai sind Erstkommunionen, Firmungen, Trauungen und Taufen abgesagt“, sagt Assmann, „die Pfarrkirchen bleiben allerdings weiter tagsüber geöffnet und bieten Gelegenheit für ein stilles Gebet oder das Anzünden einer Kerze“.

Das Pfarrteam der Evangelischen Kirchengemeinde in Kaarst weist auf die Öffnungszeiten in ihren Gotteshäusern hin: dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr, donnerstags von 19 bis 21 Uhr. „Wir bitten darum, dass sich maximal fünf Personen gleichzeitig im Kirchraum aufhalten, die voneinander zwei Meter Abstand halten und nach Möglichkeit nichts mit den Händen berühren. Desinfektionsmittel sind vor Ort vorhanden“, so das Pfarrteam.

„Die Sorge um den gesundheitlichen Schutz treibt uns alle um. Bei allem Gottvertrauen, das wir nicht aufgeben wollen, sind wir alle aufgerufen, das Menschenmögliche zu tun, um die Kranken und Schwachen zu schützen und die Gesundheit zu erhalten“, so Monsignore Assmann, „dabei schauen wir auf das, was uns die zivilen Behörden anraten oder sogar vorgeben und was das Erzbistums Köln uns an Vorgaben macht. Wir vertrauen darauf, dass dort Fachleute zusammensitzen, die das Wohl der Menschen im Blick haben!“

Und er wendet sich direkt an die Gemeindemitglieder: „Wir möchten Sie bitten, bei aller Sorge die Fürsorge nicht zu vergessen. Haben Sie ältere Menschen in Ihrer Umgebung, halten Sie telefonischen Kontakt und bieten Hilfestellungen beim Einkaufen an. Schließen wir die Verantwortlichen in unsere Gebete ein, damit sie gute und richtige Entscheidungen treffen. Wenn Sie seelsorgliche Hilfe benötigen, scheuen Sie sich nicht, uns Priester darum zu bitten!“ Ansprechpartner und weitere Infos gibt es unter www.neuss-mitte.de.