Caritas setzt sich für Kampagne „Dauerhafter Lockdown“ ein „Arbeitslose dürfen keine Krisenverlierer bleiben“
Neuss/Kaarst. · Die Corona-Maßnahmen werden landesweit gelockert, doch für eine gesellschaftliche Gruppe kann von der Aufhebung von Beschränkungen keine Rede sein, findet Dirk Jünger, Abteilungsleiter Soziale Dienste der Caritas im Rhein-Kreis Neuss. Langzeitarbeitslose und Bezieher von Sozialleistungen seien auch weiterhin zu großen Teilen von gesellschaftlicher Teilhabe abgeschnitten. „Arbeitslose dürfen keine Krisenverlierer bleiben“, betont Jünger.
Neuss. Im Rhein-Kreis Neuss gebe es (Stand März 2022) 7.901 erwerbsfähige Langzeitarbeitslose und 4.543 Arbeitslose, die Arbeitslosengeld erhalten. „Diese Zahlen sind einfach zu hoch, auch wenn sie in den vergangenen Jahren leicht gesunken sind“, so Jünger weiter. Langzeitarbeitslose Menschen fühlten sich oft perspektivlos, abgehängt und gesellschaftlich ausgegrenzt.
Besonders junge Erwerbslose und Menschen mit Migrationshintergrund seien zudem durch die Pandemie belastet worden und verlören zusehends ihre beruflichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb setzt sich der Verband mit der Kampagne www.dauerhafter-lockdown.de für die Interessen dieser Menschen ein.
Einige der Forderungen: Die Mittelkürzung von 200 Millionen Euro für die Eingliederung in Arbeit im Bundes-Teilhabechancengesetz müsse gestoppt, die aufsuchende Sozialarbeit und die Arbeit der Jobcenter gestärkt werden. „Erwerbslose Menschen brauchen mehr Perspektiven und nicht weniger“, betont Dirk Jünger.