Koenemann: Schutz des Personals im Rathaus wird nicht respektiert
Neuss · "Bürgermeister Breuer sorgt nicht für den Schutz seiner Mitarbeiter", kritisiert CDU-Fraktionschefin Helga Koenemann und macht ihrem Ärger über dessen leichtfertige Preisgabe von Informationen Luft.
Was war passiert?
Vergangene Woche landeten Details aus internen Gesprächen über die Dezernatsverteilung in der lokalen Presse und sorgen nun erneut für Ärger zwischen CDU-Fraktion und Bürgermeister Reiner Breuer. "Dass Dolores Burkerts Wechselambitionen öffentlich wurden, war nicht nötig. Es geht hier um Menschen und um Vertraulichkeit. Die Vorgehensweise von Breuer war an dieser Stelle einfach nicht anständig", erklärt Koenemann. Hintergrund ist Burkerts Bewerbung als Leitung des Fachbereichs "Personal, Organisation, Innovation" in der Stadt Köln. Aktuell ist sie in Neuss Personaldezernentin. Pikant: Als diese Information öffentlich wurde, stand die Wahl noch aus.
"Wir waren nicht begeistert, als wir davon in der Presse lasen", so die CDU-Fraktionschefin. Und auch das "Breittreten interner Informationen zur Aufgabenverteilung" ist Koenemann ein Dorn im Auge — denn die wurde erst gestern Abend in der CDU-Fraktion diskutiert. Ausgangspunkt war der Arbeitsbeginn von Holger Lachmann am 1. Juli. Er ist ab sofort Beigeordneter für die Bereiche Recht, Ordnung und Feuerwehr. Weil zusätzlich Gottfried Dorschner, Leiter des Büros für Ratsangelegenheiten, und eben Burkert ausscheiden, muss umdisponiert werden. Dass der Schulressort von Dr. Christiane Zangs — wie von den Grünen gewünscht — von Sozialdezernent Ralf Hörsken übernommen wird, schließt die CDU aus.
Lediglich den OGS-Bereich soll Hörsken verwalten — aus praktischen Gründen. "Da die Beiträge künftig von der Stadt eingezogen werden, könnte es nach der Kita einen fließenden Übergang geben und die Eltern hätten gleich einen Ansprechpartner", erklärt Koenemann. Und dann wäre da noch Breuers Begehren, den Bereich Marketing zur Chefsache zu machen. Aber auch da sieht die Fraktionschefin keinen Handlungsbedarf. "Bei der Tour de France haben wir doch gesehen, wie gut das lief. Und das nicht durch Breuer, sondern durch die fähigen Mitarbeiter. Wir sollten es dabei belassen."