Nach monatelangem Kampf für Obdachlose: Arbeitsgruppe startet

Neuss · Auf Antrag der Fraktion Die Linke hat der Sozialausschuss in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit die Gründung einer Arbeitsgruppe "Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Neuss" beschlossen. In der Antragsbegründung stellte Vincent Cziesla, sozialpolitischer Sprecher der Linksfraktion, die aktuelle Situation dar:

Vincent Cziesla (rechts) und Roland Sperling setzten eine Arbeitsgruppe für Wohnungslose durch.

Foto: Foto: Violetta Buciak

"Die Zahl der Wohnungsnotfälle steigt, ebenso die Zahl der Wohnungslosen. Die Lage am Wohnungsmarkt wird sich weiter verschärfen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, einen Schwerpunkt in der politischen Diskussion zu setzen."

Die Arbeitsgruppe soll dabei neben den Obdachlosen auch die Menschen in den Fokus nehmen, die vorübergehend Unterschlupf gefunden haben, von Wohnungslosigkeit bedroht sind oder besonders unter den hohen Mietpreisen leiden.

"Wir wollen auch über die Situation wohnungsloser Frauen sprechen, die häufig nicht von Hilfsangeboten erreicht werden. Wir müssen über die älteren Menschen in Neuss reden, die in zu teuren Wohnungen leben und daran nichts ändern können, weil es keine Angebote auf dem Wohnungsmarkt gibt. Das betrifft viele Menschen, deren Lebenspartner verstorben sind und deren Rente nicht ausreicht." Darüber hinaus soll sich die Arbeitsgruppe eigene Schwerpunkte setzen, Hilfsangebote untersuchen und Präventions- und Betreuungslücken aufspüren. Ziel ist es, konkrete politische Vorschläge zu erarbeiten, um die Situation der Menschen zu verbessern, die besonders von der Wohnungskrise betroffen sind.

(Kurier-Verlag)