Verwirrung auf der Klara-Fey-Straße Was bitte sind Radwegpforten?
Stadionviertel · Haben Sie schon mal von einer „Radwegpforte“ gehört? Nein? Die Anwohner der Klara-Fey-Straße auch nicht – obwohl sie genau eine solche Fahrbahnmarkierung vor der Haustür haben. Vor knapp einem Jahr wurden auf den Einmündungen zur Rheydter Straße und zum Glehner Weg gestrichelte Linien und je ein Fahrrad-Symbol auf eine Straßenseite gepinselt.
Dazwischen parken die Anwohner, die zeitweise befürchteten, jetzt offenbar auf einem Radweg zu stehen. Das ist nicht der Fall – aber wenn man nur mit der Motorhaube über einer der gestrichelten Linien steht, kostet das bereits stolze 55 Euro, wie Anwohner Bastian Alderdath erfahren musste. Dies ist ihm bereits drei Mal passiert. „Auf unserer Straße zählt jeder Parkplatz“, weiß Alderath, „und die Markierungen kosten mindestens zwei Parkplätze“.
Apropos Kosten: Das Aufbringen der Markierungen hat natürlich die Stadt, also der Steuerzahler, bezahlt. Worin also liegt der Sinn dieser „Radwegpforten“? „Sie gehören zum Standard für Einbahnstraßen mit gegenläufigem Radverkehr. Verhindert werden soll, dass in den potenziell konfliktträchtigen Einmündungsbereichen Radfahrer und Kraftfahrer ohne ausreichende Sichtbeziehungen aufeinander zufahren“, kommt auf Anfrage des Stadt-Kurier eine Erklärung aus dem Rathaus. Und weiter: „An der Einmündung Rheydter Straße gewährleistet die Markierung, dass der Radfahrer überhaupt einbiegen kann, ansonsten würde sich der links abbiegende Kfz-Verkehr in der Einbahnstraße weit links einordnen.“ Aha ... Das muss er aber eh, weil die Einbahnstraße einseitig zugeparkt ist. Und reichen nicht die angebrachten Hinweisschilder, dass Fahrräder in beide Richtungen die Straße befahren dürfen?
Hier gilt: Verkehrsregeln schwer gemacht! Wer den Begriff „Radwegpforten“ googelt, erhält keinen Treffer, bei „Radpforte“ werden fünf Beiträge angeboten. Auch auf der städtischen Homepage wurde unter den genannten Suchbegriffen „nichts gefunden“. Den Anwohnern der Klara-Fey-Straße wurde aber offenbar zugetraut, dass sie wissen, was die Zeichen bedeuten. Da wäre etwas mehr Bürgerinformation angebracht gewesen – und dann hätte man auch über den Sinn oder Unsinn der sogenannten „Radwegpforten“ diskutieren können.