Laute Böller, jede Menge Müll und Schnaps Halloween-Randale in Allerheiligen
Allerheiligen · An Halloween, dem Abend vor dem stillen Feiertag Allerheiligen, war es ausgerechnet in Neuss-Allerheiligen alles andere als still. Eine große Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener – insgesamt rund 80 Menschen – versammelte sich dort, trank hochprozentigen Alkohol, zündete laute Böller, vermüllte die Umgebung und krönte die Randale mit der Zerstörung des Wartehäuschens der Bushaltestelle „Am Alten Bach“.
„An Halloween war der Parkplatz an der Bushaltestelle ,Am alten Bach‘ mal wieder Schauplatz von Randale einer großen Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener. Leider passiert dies regelmäßig dort, aber am Halloweenabend war es ganz schlimm“, berichtet Anwohner Thomas Peters (Name von der Redaktion geändert). Auch die Polizei war vor Ort. Gegen 19 Uhr stellten die Beamten eine Personenansammlung fest, „darunter auch Familien mit Kindern, die zum Süßigkeitensammeln unterwegs waren. Es wurden pyrotechnische Gegenstände und ein Schlagring gefunden“, weiß Polizeisprecherin Claudia Suthor.
Die beschädigte Bushaltestelle wurde am Morgen darauf gemeldet – der Vandalismusschaden beläuft sich laut Stadtwerke Neuss Sprecher auf rund 500 Euro. Die Beamten zogen ab – dafür kamen mehr junge Menschen. „Das zog sich über Stunden, bis in die Nacht hinein“, meint Peters. Die Böller seien extrem laut gewesen. „Das Ordnungsamt war an dem Abend vor Ort, konnte gegen die große Menge nach eigenen Angaben aber nichts ausrichten und stand beobachtend daneben. Das kann ich nachvollziehen, die Mitarbeiter sprachen von rund 80 Menschen“, so der besorgte Anwohner und Familienvater.
Vom Kommunalen Service- und Ordnungsdienstes (KSOD) heißt es, den ganzen Abend über seien immer zwischen sechs und zwölf Mitarbeitende vor Ort gewesen. Und weiter: „Aufgrund früherer Erfahrungen an Halloween wurde dieser Einsatz im Vorfeld in dieser Personalstärke so geplant. Er wurde ebenfalls mit der Polizei abgesprochen, die zeitweise mit drei bis vier Fahrzeugen vor Ort war.“
Dabei seien viele direkte Ansprachen an die Jugendlichen vorgenommen und über 50 Platzverweise ausgestellt, eine Anzeige wegen Sachbeschädigung aufgenommen, etwa 25 Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz festgestellt und in diesem Zusammenhang auch Feuerwerkskörper sichergestellt worden.
Laut Peters sei der Halloween-Abend aber nur die Spitze des Eisbergs. „An fast jedem Wochenende gehen dort Böller hoch, junge Menschen kommen von außerhalb und lungern in größeren Gruppen rum, wenn auch nicht so viele wie an Halloween, trinken hochprozentigen Alkohol – die Flaschen liegen danach überall verstreut – und vermüllen den gesamten Bereich.“ Ab Einbruch der Dunkelheit würden sich freitags und samstags viele Anwohner nicht mehr trauen, dort lang zu gehen.
Meist würden sich die Jugendlichen dabei rund um den Platz an der Bushaltestelle „Am alten Bach“ aufhalten, denn dort stehen Sitzbänke, die zum Verweilen einladen. Die großen Mülleimer würden leider nicht genutzt, der Boden sei häufig vermüllt, vor allem durch Alkoholflaschen. „Manchmal werden die Aktivitäten auch auf die kleine Skateranlage an der Grundschule Allerheiligen verlagert, die wenige Meter entfernt ist. Dann sind dort regelmäßig zum Beispiel Scherbenhaufen und Böllerreste in der Skater-Bowl und gerade die Scherben werden für die Kinder am nächsten Tag zur großen Gefahr. Auch das Gelände der direkt angrenzenden Kita wurde in der Vergangenheit schon vermüllt“, ärgert sich der Anwohner.
Das bestätigt auch sein Nachbar Matthias Hoffmann (Name ebenfalls von der Redaktion geändert). „Generell spitzt sich die Situation zu, die Frequentierung des Bereichs durch Jugendgruppen hat an Halloween ihren Höhepunkt gefunden. Leider sind Polizei und Ordnungsamt hier nur überschaubar aktiv.“
Er berichtet, die jungen Menschen kämen mit Autos, Mofas und der S-Bahn, seien also vermutlich größtenteils nicht aus dem Ort, würden sich aber in Allerheiligen versammeln. Die Kinder der Nachbarschaft hätten sich schon an den Morgen danach verabredet, um den Müll einzusammeln, würden sich teilweise nicht mehr auf die Spielplätze trauen.
Laut KSOD sei er im Rahmen der regulären Streifen mehrfach in der Woche vor Ort „Am Alten Bach“. Eine Häufung von Hinweisen aus der Bevölkerung für diesen Bereich könne nicht festgestellt werden. Für die Anwohner, die laut eigener Angabe regelmäßig ihren Ärger an die Stadt tragen, ungewöhnlich. Sie sagen: „Das Problem ist der Stadt bekannt!“ Der Stadt-Kurier bleibt dran.