Hüsch rettete 226.654 Menschen Kino-Spielfilm soll die spannende Zeit rund um Hüsch aufarbeiten
Neuss · Es war ein Unrechts-Staat und unter Präsident Nicolae Ceausescu mussten viele um ihre Gesundheit, ja um ihr Leben fürchten. Der Neusser Bundestagsabgeordnete Dr. Heinz Günther Hüsch rettete 226.654 Menschen.
Die meisten Rumänen, die hier in Deutschland leben, haben ihr Glück ihm zu verdanken.
Der Neusser Rechtsanwalt Dr. Heinz Günther Hüsch wurde jetzt gemeinsam mit der Forschungsgruppe "Familienzusammenführung" mit dem Donauschwäbischen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Enthüllungen um die "Freikäufe" von Deutschrumänen zwischen 1967 und 1989 rechtfertigen die Würdigung mit dem auf 2.500 Euro dotierten Förderpreis.
Nicht viele wissen Bescheid über den sogenannten "Freikauf" der Deutschrumänen zwischen 1967 und 1989 — und das ist auch kein Wunder, schließlich wurden die Verhandlungen streng geheim geführt. Alleiniger Verhandlungsführer mit hohen Offizieren der Securitate, einem ehemaligen rumänischen Geheimdienst, war im Auftrag der Bundesregierung Dr. Heinz Günther Hüsch (86), Deckname: "Eduard".
Ihm ist es zu verdanken, dass 226.654 Rumäniendeutsche aus dem zu dieser Zeit kommunistischen Rumänien in die Bundesrepublik einreisen durften. So geheim waren Hüschs Verhandlungen, dass er mit niemandem darüber sprechen durfte — bis 2009, als er sich (mit Genehmigung des damaligen Bundesinnenministers Dr. Wolfgang Schäuble) entschloss, an die Öffentlichkeit zu gehen. Stadt-Kurier-Chefredakteur Frank Möll berichtete als erster über diese humane Hilfe. Die Journalisten Hannelore Baier und Ernst Meinhardt sowie der Regisseur Razvan Georgescu erhielten dank Hüsch Einsicht in die jahrzehntelang geheime Mission unter dem Decknamen "Geheimsache Kanal".
Gemeinsam schafften die Preisträger Klarheit darüber, wie viel Geld für die Ausreise der Rumäniendeutschen geflossen ist. In mehreren Ländern sind Kinospielfilme über die spannende Zeit geplant.