Ehrenamtliches Engagement prägte ihr Leben: Ingrid Schäfer wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Nordstadt · Viele Jahre wurde sie liebevoll „die Bürgermeisterin von der Furth“ genannt, jetzt hat Ingrid Schäfer – vor wenigen Wochen noch mit dem Heimatpreis der Stadt Neuss ausgezeichnet – als Dank für ihr außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement auf vielen Ebenen ein besondere Auszeichnung erhalten: das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke überreichte das Bundesverdienstkreuz an Ingrid Schäfer.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Von 1994 bis 2020 gestaltete sie als CDU-Ratsmitglied das Leben in Neuss mit und trieb so manche Entwicklung voran. Vor allem in Sachen Umwelt, Grünflächen, Stadtplanung und Sport sei ihre Expertise gefragt gewesen, weiß Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der die Ehrung im Papst-Johannes-Haus vornahm. Er führte weitere Posten der 72-Jährigen auf: Sie war jeweils 26 Jahre lang im Verwaltungsrat des Lukaskrankenhauses sowie im Aufsichtsrat der AWL aktiv.

Dass ihr das Wohl der Neusser Kinder sowie die Inklusion besonders am Herzen liegt, bewies Schäfer, als sie von 2006 bis 2019 als Vorsitzende des Fördervereins den Kinderbauernhof in Selikum in eine erfolgreiche Zukunft führte. Mittlerweile wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Ingrid Schäfer mit ihrem Ehemann Toni; auch er hat sich viele Jahre im Initiativkreis Nordstadt engagiert.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Ein weiteres „Baby“, das ihr ganz besonders am Herzen liegt, ist der Initiativkreis Nordstadt, 1995 gehörte sie zu den Mitgründern. 2003 übernahm sie den Posten der Geschäftsführerin, den sie bis heute mit Elan und Begeisterung ausführt. „Freude und leuchtende Kinderaugen sind das Schönste auf der Welt – und dafür sorgt Ingrid Schäfer regelmäßig“, brachte Petrauschke den Nikolausmarkt ins Spiel. Alljährlich sorgt Schäfer dafür, dass die liebevoll gestaltete Budengasse auf der Neusser Weyhe zum Treffpunkt für alle Bürger wird. Sie weiß natürlich, dass hier ohne Teamarbeit nichts geht. Ihr Mann Toni Schäfer beispielsweise leitete viele Jahre den Arbeitskreis Nikolausmarkt, war auch mehrere Jahre selbst ins Nikolauskostüm geschlüpft.

„Die Auszeichnung ist ein Symbol für die hohe Anerkennung und Wertschätzung dafür, dass sich Ingrid Schäfer in herausragender Weise für die Gesellschaft engagiert“, sagte der Landrat. Der CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Geerlings hätte eigentlich beim NRW-Neujahrsempfang mit Ministerpräsident Hendrik Wüst sein müssen, „aber als Deine Einladung kam, war klar, dass ich zu Dir komme“. Er lobte Schäfer als „außerordentlich aktiven und tollen Menschen“.

Ingrid Schäfer bedankte sich in ihrer Rede bei ihrem Mann Toni, „der bereits seit mehr als 55 Jahren meinen Aktivismus erträgt“. Dabei habe sie sich nie um ein Ehrenamt beworben, stets sei es an sie herangetragen worden. Sei es von Heinz Sahnen, der sie in die CDU brachte, Hermann-Josef Dusend, der ihr das Ratsmandat schmackhaft machte und sie zur Übernahme eines Vorstandspostens im Initiativkreis bewegte, oder Rudolf Westermann (damals Grünflächenamt), der sie für den Kinderbauernhof begeisterte. Zahlreiche Ehrenamtler, die sie ohne ihr Motto wohl kaum hätte bewältigen können: „Zum Optimismus gibt es keine Alternative!“