Neue Stiftung „Marie Grenzenlos“ am Marie-Curie-Gymnasium Dank Anke Henrich können MCG-Schüler Europa entdecken
Nordstadt · Die Carl-Steins-Stiftung unterstützt seit vielen Jahren begabte und bedürftige Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums (MCG), die nach dem Abitur ein Studium absolvieren wollen. Jetzt wurde an der Schule an der Jostenallee ein weiterer Stiftungsfond auf die Beine gestellt: Unter dem Motto „Marie Grenzenlos“ wird Schülern ein Auslandsaufenthalt in einem europäischen Land finanziert.
„Das passt zu uns, da wir als Europaschule den Europagedanken pflegen“, erklärt MCG-Schulleiter Stefan Holl. Die Gründung der Stiftung wurde ermöglicht durch eine großzügige Spende von Anke Henrich. Die Journalistin erinnert sich an ihre eigene Jugend: „Ich war Tochter einer alleinerziehenden Mutter, uns ging es finanziell nicht gut. Jetzt möchte ich wahnsinnig gerne Auslandsaufenthalte für Kinder ermöglichen, die in ähnlicher Lage sind wie ich früher.“
Ihre Tochter Carlotta Berlett hatte im vergangenen Jahr das Abitur am MCG gemacht und hier eine schöne Schulzeit erlebt. So trug Anke Henrich ihre Idee einer Stiftungsgründung Dieter Steins vor. Er ist Vorsitzender der Carl-Steins-Stiftung und stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der Bürgerstiftung, unter deren Dach schließlich „Marie Grenzenlos“ als eigene gemeinnützige Abteilung aus der Taufe gehoben wurde.
Schülern der Klasse 10 (Stufe EF) des MCG wird ein Auslandsaufenthalt von bis zu sechs Monaten ermöglicht – inklusive Taschengeld. Bewerbungsunterlagen liegen im Schulsekretariat aus. Bedingung: Durch den Auslandsaufenthalt sollte der schulische Erfolg nicht gefährdet werden, die Leistungen sollten also zumindest „befriedigend“ sein. Wolfgang Steinert, stellvertretender Vorsitzender der BüNe und Steuerberater, prüft diskret und verschwiegen die Förderwürdigkeit, die mit der eines Studenten-BAFöG verglichen wird. Auch sollte die Leidenschaft für ein bestimmtes Fach oder soziales Engagement gegeben sein.
Nach Sichtung der vom Schüler persönlich formulierten Bewerbung hat der Stiftungsvorstand das letzte Wort. Dies sind gleichberechtigt Bärbel Kremers-Gerads (auch Vorsitzende der Bürgerstiftung Neuss) Wolfgang Steinert, Dieter Steins, Schulleiter Stefan Holl und die Stifterin Anke Henrich; letzte wird gegebenenfalls vertreten durch ihre Tochter.
Bei „Marie Grenzenlos“ handelt es sich um eine sogenannte Verbrauchsstiftung. Ein Drittel der von Anke Henrich gespendeten Summe geht in den Stiftungsstock der Bürgerstiftung, zwei Drittel kommen den MCG-Schülern zugute. „Es wird einige Jahre dauern, bis alles Geld weg ist“, weiß Anke Henrich. Sechs Schüler haben sich bereits beworben. Sie wollen Schweden, Holland, England und Polen kennenlernen. Völkerverständigung vom Feinsten – dank Anke Henrich, die Schülern die Möglichkeit eröffnet, Europa zu entdecken und den eigenen Horizont zu erweitern.