Neusser Bauverein bringt KI ins Spiel: Mieter sparen Heizkosten – deutliche CO2-Reduzierung
Neuss · Der Neusser Bauverein geht neue Wege, um die Energieeffizienz und den Grad der Digitalisierung seiner Heizungsanlagen zu steigern und kooperiert dazu mit der Firma Paul Tech AG.
Dazu werden derzeit die 245 Heizungsanlagen mit neuen, intelligenten Ventilen und Sensoren ausgerüstet. Diese zeichnen Daten auf und schicken diese an einen Großrechner, der sie dann mit dem Verbrauchsverhalten der Mieter, mit Wetterdaten und der Gebäudeausrichtung analysiert. Die Künstliche Intelligenz (KI) sorgt dann dafür, dass die Heizungs- und Warmwasseranlagen immer im optimalen und hocheffizienten Betriebsfenster laufen. Der Mieter wird nicht an den Kosten für den Einbau der neuen Heizungstechnik beteiligt. „Mich freut das Engagement des Neusser Bauverein sehr. Es wird nicht nur etwas für den Klimaschutz getan, sondern vor allem werden 22.000 Mieter bei der zweiten Miete, den Heizkosten, entlastet“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich Thiel. Durch die Künstliche Intelligenz wird das Wärmenetz permanent auf den tatsächlichen Bedarf der angeschlossenen Mieter eingeregelt.
„Dieser dauerhafte, hydraulische Abgleich sorgt nicht nur für eine optimale Wärmeverteilung im Gebäude, sondern senkt auch den Energiebedarf deutlich. Mindestens 15 Prozent Energie können so eingespart werden. Das bedeutet gleichzeitig eine Reduzierung von 860 Tonnen CO2 pro Jahr“, sagt Dirk Reimann, Sprecher der Geschäftsführung des Neusser Bauvereins.
Die Künstliche Intelligenz verarbeitet die Daten und erstellt ein dynamisches Gebäude- und Nutzungsprofil. Sie erkennt mögliche Einsparpotenziale und regelt die Ventile. Die KI lernt selbstständig, optimiert permanent und schafft es, Trillionen von Daten zu verarbeiten. Bei 170 Heizungsanlagen kommt die neue Technik bereits zum Einsatz. „Zunächst muss die KI angelernt werden. Doch schon jetzt wird Energie eingespart: Am Hohen Weg zum Beispiel 18 Prozent. Die KI sagt sogar ein Einsparpotenzial von bis zu 30 Prozent voraus“, sagt Prokurist Niki Lüdtke, Bereichsleiter Bestandsmanagement.
Die Installationen werden in den kommenden Monaten noch fortgesetzt. „Bisher ist die Sensorik bei 70 Prozent unserer Heizungsanlagen erfolgt. Bis September wird auch jeder Heizungsstrang, der in die Wohnung führt, installiert“, so Niki Lüdtke. Insgesamt werden künftig 4.300 Wohnungen mit der neuen Technik betrieben.