Kaarster Schützenzug beendet eine alte Tradition Ein letzter Glühwein mit „Männerjass“

Kaarst · Sie gehören zu den Männern der ersten Stunde, doch das 21. Mal wird für sie auch das letzte Mal sein ... Die Mitglieder des Grenadierzugs „Männerjass“ werden beim Weihnachtsmarkt im Alten Dorf am 30. November und 1. Dezember noch einmal in ihrer Bude neben Alt St. Martinus Glühwein und Co. ausschenken – doch dann ist Schluss.

Der Grenadierzug „Männerjass“ schenkt in diesem Jahr zum letzten Mal Glühwein und Co. auf dem Weihnachtsmarkt im Alten Dorf aus.

Foto: Männerjass/Georg Salzburg

„Wir sind halt wirklich Urgesteine“, schmunzelt „Männerjass“-Mitglied Günther Orke. Die Grenadiere sind mittlerweile allesamt älter als 70 Jahre. Sie hatten bereits den Weihnachtsmarkt auf dem Hof der Alten Mühle an der Büdericher Straße durchgeführt. Als dann die Bruderschaft die Idee hatte, einen Markt im Schatten der romanischen Kirche zu organisieren, war „Männerjass“ sofort dabei; der Markt an der Alten Mühle wurde aufgegeben. „Die Atmosphäre im Alten Dorf ist einfach fantastisch“, weiß Orke. Und der Zusammenhalt im Zug ist toll – wie sonst hätten die Männer es geschafft, viele Jahre lang in Gemeinschaft vorweihnachtliche Freude zu verbreiten. Freude, die sie auch mit anderen Menschen teilten. So wurde stets ein Teil des Erlöses gespendet. Zum Beispiel wurden zum Beispiel sozial schwache Kaarster Familien unterstützt. „Überhaupt ist unser Zug sehr sozial eingestellt“, weiß Orke, dass zahlreiche Mitglieder sich bei „Kaarster helfen“ oder der Holzwerkstatt der Senioren Initiative Kaarst engagieren. Die Männer waren sich einig – sie spendeten stets gerne! Und noch in einem weiteren Punkt waren sie einer Meinung: Sie haben jahrelang den Glühwein-Preis in Höhe von 2,50 Euro pro Glas halten können. Bei ihnen steht halt die Gemeinschaft im Vordergrund. Leider zum letzten Mal beim Weihnachtsmarkt im Alten Dorf: Die Bruderschaft wird sich um eine Nachfolge kümmern. Doch kommendes Wochenende besteht noch einmal die Möglichkeit, mit der engagierten Truppe einen Glühwein zu trinken – auf ihr Wohl und das der Menschen, die sich alljährlich über ihre Spenden freuen konnten. Rolf Retzlaff