Rechenzentrum des Landes NRW - Baustellenbesuch in Kaarst Das Land NRW hat als Arbeitgeber jede Menge Jobs im Gepäck

Kaarst · Chefvisite auf der Baustelle: Dr. Michael Rauterkus ist Leiter des Rechenzentrums der Finanzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen. Im angehenden Kaarster Gewerbegebiet „Digital Square“machte er sich jetzt ein Bild von den Fortschritten – und zeigte sich höchst zufrieden.

Dr. Michael Rauterkus ist Leiter des Rechenzentrums der Finanzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen. Auf der Kaarster Baustelle machte er sich jetzt ein Bild von den Fortschritten.

Foto: Kurier-Verlag/Thomas Broich

„Wir sind voll und ganz im Zeitplan!“, freut sich Rauterkus. Das neue Rechenzentrum der Finanzverwaltung (RZF) des Landes Nordrhein-Westfalen ist das derzeit wohl größte Bauprojekt in Kaarst. Der Neubau der Landmarken AG mit rund 37.000 Quadratmetern Fläche soll im zweiten Quartal 2026 fertig sein. Über tausend Mitarbeiter sollen dann von Düsseldorf nach Kaarst ziehen. Das RZF ist der zentrale IT-Dienstleister aller Behörden der nordrhein-westfälischen Steuerverwaltung und Schaltstelle für deren fortschreitende Digitalisierung. In der Finanzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen arbeiten insgesamt rund 34.000 Menschen – in den fast 130 örtlichen Finanzämtern, der Oberfinanzdirektion, dem neuen Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität, im Landesamt für Besoldung und Versorgung, dem Landesamt für Finanzen, den eigenen Bildungseinrichtungen, dem Ministerium der Finanzen oder eben im Rechenzentrum. In Kaarst werden die Softwarelösungen für die Finanzbehörde entwickelt, außerdem werden bald die entsprechende Hardware im Kaarster Gewerbegebiet Ost zusammengestellt und die Server bereitgestellt. Neben dem Rechenzentrum gibt es auch Flächen für Büro- und Besprechungsräume, Lager und Werkstätten, eine Druckerei und eine Kantine. Das ganze Unternehmen soll nahezu CO2-neutral betrieben werden. „Noch während der Bauarbeiten haben wir uns dazu entschlossen, auf Blockheizkraftwerke zu verzichten und auf Geothermie zu setzen“, berichtet Rauterkus, „das bringt uns in Sachen Nachhaltigkeit noch mal um einen Schritt weiter.“

Anfangs waren nicht alle Mitarbeiter von der Idee begeistert, von der Landeshauptstadt nach Kaarst zu ziehen. „Doch die Bedingungen an der Düsseldorfer Oststraße sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Wir haben zehn Jahre lange nach einem geeigneten neuen Standort gesucht und sind mit Kaarst sehr zufrieden. Wir haben sogar Videos gedreht, um den Angestellten das Projekt greifbarer zu machen, und ich denke, es wurde klar, dass die Arbeitsbedingungen nach modernen Standards am alten Standort nicht sehr gut sind. Ich kann mir vorstellen, dass hin und wieder noch Wehmut aufkommen wird, aber es wird sich schnell herausstellen, dass in Kaarst ideale Voraussetzungen herrschen“, berichtet Dr. Michael Rauterkus. Doch nicht nur die über 1.000-köpfige Stammbesetzung soll Kaarst schätzen lernen, der neue Arbeitgeber hat auch neue Jobs im Gepäck: „Wir haben immer offene Stellen“, verspricht der Chef des Rechenzentrums – für nahezu alle Job-Profile, außerdem bilden wir aus. Als einer der kommenden größten Arbeitgeber in Kaarst freuen wir uns immer über Bewerbungen aus der Region!“

Eine wichtige Frage steht jedoch noch aus: Welcher Betrieb wird sich als nächstes im Kaarster Osten ansiedeln? Bürgermeisterin Ursula Baum hofft auf die Magnetwirkung des prestigeträchtigen Projektes Rechenzentrum. Dr. Michael Rauterkus freut sich in jedem Fall auf neue Nachbarn – auch wenn er noch nicht weiß, wer das sein könnte.

Thomas Broich