Holprige Fahrradstraße weiter in der Diskussion: Werden Fräskanten im kommenden Jahr entfernt? Fräskanten auf der Drususallee können nicht beseitigt werden – Warten auf Kanalbau
Neuss · Immer wieder kommt es auf Fahrradstraßen in Neuss zu lautstarken Konflikten zwischen Radlern und Autofahrern: Erstere dürfen nebeneinander fahren und müssen Letztere nicht vorbeilassen – auch wenn es eigentlich das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme gebieten sollte. Doch gerade auf der Neusser Prachtstraße, der Drususallee, werden Toleranz und Miteinander den Radfahrern schwer gemacht: Seit zwei Jahren verursachen hier Fräskanten bei manchem Verkehrsteilnehmer auf dem „Drahtesel“ ein mulmiges Gefühl. Rechts ranfahren und dann auf diesem Belag weiterfahren? Für viele Radler nicht gerade ein Vergnügen. Das sieht auch die CDU so.
„Noch immer sind die Fräskanten zum Teil gefährlich, sie erschweren Radfahrern das – rücksichtsvolle – Rechtsfahren. Bei Regen oder Glatteis drohen erhebliche Gefahren für ein Aus- oder Wegrutschen; das hat sich in den regenreichen Herbst- und Wintermonaten wieder gezeigt. Leider hat sich auch das Erscheinungsbild der Straße deutlich verschlechtert“, bemängeln die CDU-Stadtverordneten Elisabeth Heyers und Thomas Kaumanns. Jetzt fordern die Christdemokraten einen Bericht, was die Stadt unternommen habe, um die schlechten Fräs- und Markierungsarbeiten auf Drususallee und Deutsche Straße zu verbessern. Außerdem soll die Stadt einen konkreten Zeitplan vorlegen, wann und wie die Straße endlich in einen einwandfreien Zustand versetzt werde. Und genau diesem Zeitplan gibt es bereits – zumindest in Ansätzen: „Die Kanalisierung in der Drususallee wurde in die Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzepts 2026 aufgenommen. Das heißt, dass in den kommenden Jahren – der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest – an der Kanalisation gearbeitet wird. Letztendlich werden wir im Zuge der Arbeiten an der Kanalisierung die Chance nutzen, um die Drususallee auch optisch wieder aufzuhübschen und damit den Fahrkomfort zu verbessern“, erklärt Stadtpressesprecher Marc Bohn. Und er beschwichtigt: „Die Fahrradstraße befindet sich in einem verkehrssicheren Zustand.“ Zudem habe die Verwaltung nach Lösungen gesucht, wie die Fräsflächen beseitigt werden könnten – aber vergebens: „Es stehen derzeit keine geeigneten Verfahren – wir haben mehrere Verfahren testen lassen – zur Verbesserung zur Verfügung.“ So bleibt Bohn nur das Werben um Verständnis: „Wir bitten die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Radfahrenden um Geduld und hoffen, dass Sie dennoch gern und häufig die Fahrradstraße nutzen.“ Aber bitte das Problem nicht aus den Augen verlieren, liebe Stadtverwaltung!