Wenn die Ballspielwiese zur „Ballversteckwiese“ wird: Warum die Kids in Uedesheim hier nicht kicken können

Uedesheim · Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land: Die Euphorie ist groß, Kinder und Jugendliche treffen sich zum Kicken auf dem Bolzplatz, um gemeinsam ihren großen Vorbildern nachzueifern ... In Uedesheim wird diese Begeisterung allerdings jäh ausgebremst: Einen Bolzplatz gibt es in diesem Stadtteil nicht – und die Ballspielwiese auf dem Kirmesplatz ist gezeichnet von tiefen Furchen im Boden (verursacht vom Zeltabbau nach dem „Tanz in den Mai“), zudem ist das Gras teilweise kniehoch gewachsen.

Der CDU-Stadtverordnete Stefan Crefeld im kniehohen Gras: Ballspielen ist hier nicht möglich.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

„Das ist eher eine Ballversteckwiese“, nimmt’s der CDU-Stadtverordnete Stefan Crefeld mit Galgenhumor. Aber ihm ist nicht zum Lachen zumute. Im Bezirksausschuss Uedesheim am 18. Juni hatte er einen Antrag eingebracht, wonach die Verwaltung gebeten wird, „die Ballspielwiese deutlich regelmäßiger zu pflegen und nach einer Sondernutzung verstärkt darauf zu achten, dass die Bespielbarkeit weiterhin gegeben ist“. Der Antrag wurde einstimmig verabschiedet – „doch geschehen ist bisher nichts“, ärgert sich Crefeld. Und jetzt beginnen die Sommerferien ...

Wir hatten bereits vor Jahren einen Bolzplatz für unseren Ort beantragt“, erklärt Crefeld. Die Verwaltung habe zwar den Bedarf bestätigt, aber auch deutlich gemacht, dass ihr dafür derzeit keine Gelder zur Verfügung stünden. Mit der Ballspielwiese wurde ein Kompromiss gefunden – für Crefeld ein fauler Kompromiss, solange hier keine vernünftige Pflege stattfindet: „Es handelt sich um eine Spielfläche und nicht um eine normale Wiese; da muss regelmäßig gereinigt und gemäht werden!“ Und auch um die Beseitigung der Furchen, die ein Ballspielen zurzeit unmöglich, ja sogar gefährlich machen, solle sich die Stadt kümmern. „Schließlich handelt es sich um ein städtisches Grundstück; da hätte die Stadt nach dem Abbau des Zeltes nachschauen müssen, ob die Wiese noch in Ordnung ist.“

Die Furchen machen das Kicken auf der Ballspielwiese gefährlich.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Ein Ausweichen der fußballbegeisterten Kids auf die benachbarte Bezirkssportanlage ist übrigens nicht möglich: Sie wird vom SV Uedesheim in Eigenregie betrieben – und da wäre ein Öffnen für alle Kicker – auch Nicht-Vereinsmitglieder – aus personellen und finanziellen Gründen nicht machbar.

Bleibt zu hoffen, dass die Stadt ein Einsehen hat und kurzfristig die Ballspielwiese wieder in einen bespielbaren Zustand versetzt – damit unsere Kids weiter Kroos, Füllkrug und Co. nacheifern können!